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Berliner Traberforum
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Autor |
Beitrag |
Möhrenmann
Rennbahn-Profi
Beiträge: 414 Ort: überall und nirgends
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Abano
Rennbahn-Profi
Beiträge: 211
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Erstellt: 19.11.04, 20:40 Betreff: Re: K.Merz
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Hallo,
ich denke mal, mit dem Ruf nach mehr Transparenz haben alle an dieser Beteiligten das richtige Motto gefunden!
Und ich persönlich glaube auch, dass die Hinwendung zu mehr Transparenz ganz im Sinne fast aller Aktiven ist - egal, ob Sulkyamateur oder Profi. Man mag mir ja Blauäugigkeit vorwerfen: Aber ich habe im Laufe der Jahre viel zu viele Menschen im Trabrennsport kennen und schätzen gelernt, als dass ich aus jedem zweiten von ihnen einen Halbkriminellen machen lasse.
Der Chat hier ist doch eigentlich das beste Beispiel dafür: Angefangen von Karin Walter-Mommert und Andreas Schwarz (Mensch Andy, musst Dir mal einen neuen Nick besorgen - ich hatte Dich ja glatt dem weiblichen Geschlecht zugeordnet) über Markus Jasper bis hin zum "Kücken" Claudia Eilenberger und dem "Frischling" Torsten Hallmann (viel Glück für Sonntag!) steht jeder zu seinen Pferden und Fahrten Rede und Antwort und tut dies gerne.
Und deswegen meine Bitte, und vielleicht haben mich da Katinka und Markus missverstanden: Man kann doch jederzeit darüber diskutieren, ob ein Fahrer seine Siegchance konsequent wahrgenommen hat oder nicht und ggfs. eine Bestrafung fordern. Aber man muss dabei auch die Persönlichkeit der betreffenden Menschen respektieren. Und da hat es - gar nicht so sehr in der um Katharina Merz und Astra HS, sondern viel mehr in der Vergangenheit - zum Teil wirklich unschöne Entgleisungen im Traberforum gegeben. Darauf richtete sich auch hauptsächlich mein Ärger aus. Dass mein Fass jetzt in der um Astra HS konkret zum Überlaufen kam, geschah in dem Moment, als die Besitzerkonstellation mit der Familie Hahn und Andreas Marx ins Gefecht geworfen wurde. Mal ehrlich - selbst ein hypothetischer Irrsinns-Zocker, der in diesem Rennen sein ganzes Hab und Gut auf Astra HS verloren hätte, wäre doch nicht auf die Idee gekommen, dies alles wäre zum Gefallen des Besitzers Andreas Marx geschehen. So etwas zu vermuten, ist doch nun wirklich schlichtweg banal.
Die Forderung nach mehr Transparenz ist richtig und viele Dinge stellen sich eben komplexer dar, als es zunächst den Anschein hat. Katharina Merz (die übrigens derzeit nicht im Internet surft) hat mir zum Beispiel heute noch weitere Einzelheiten zu Astra HS mitgeteilt. Der Traber hatte sich ja bereits vor kurzem mit Rolf Hafvenström im Elbe-Pokal in Hamburg versucht, nach einem zweiten Platz im Vorlauf ging er dann im Finale Galopp. Ende des Monats ist ein weiterer Start auf höherer Ebene vorgesehen und deswegen wurde Astra HS am Montag, also zwei Tage vor dem Start in Karlshorst, eine Blutprobe im Rahmen der üblichen Routineuntersuchungen entnommen. Diese Untersuchung wurde vom Bahntierarzt Dr. Lubczyk durchgeführt und am Donnerstag - also einen Tag nach dem Rennen in Karlshorst - teilte Dr. Lubczyk fernmündlich mit, dass er Anzeichen für eine leichte Infektion gefunden hatte. Nichts Schwerwiegendes zwar, aber ein Zeichen dafür, dass Astra HS am Mittwoch nicht auf Hundert war.
Da ich mich ja massiv in die eingemischt habe, möchte ich diese Information im Forum weitergeben. Ich bitte aber darum, alle weiteren Fragen direkt an die betreffenden Personen oder Instanzen zu richten. Die Rennleitung ist meines Wissens mit der Angelegenheit befasst. Mal ganz nebenbei: Die Männer und Frauen rund um den Vorsitzenden Klaus Eibs werden oft gescholten. Ich finde, genauso wie den Aktiven sollte man auch ihnen den notwendigen Respekt zukommen lassen. Ich beneide sie nicht um ihre Aufgabe!
Ganz unabhängig davon, was in jedem einzelnen Fall nun wirklich genau passiert ist, werden heftige und stark emotional geführte Diskussionen über Wahrnehmung oder Nichtwahrnehmung der Siegchance immer zu unserem Sport gehören. Ich selber zum Beispiel bin völlig schockiert darüber, dass Thomas Reber, der faustdick in eine Affäre verwickelt war (siehe Berichterstattung im "Hamburger Abendblatt") nach kurzer Pause bereits schon wieder Rennen fährt. Ich möchte aber dennoch alle darum bitten, dass sie ihr Urteil in Ruhe abwägen und nicht sofort fadenscheinigen Argumenten folgen.
So, da dieser Chatbeitrag hier ein halber Roman geworden ist und da die meisten beim Lesen ohnehin schon über der Tastatur eingenickt sind, möchte ich mir eine Anmerkung, die mir sehr am Herzen liegt, nicht verkneifen: Wenn man mit anderen Fans über die Probleme des Rennsports spricht, dann hört man oft den Satz: "Wir haben unsere Zuschauer verloren, weil die Aktiven nicht geradeaus fahren!" Ich glaube, der Anteil der Aktiven, der schnurrstracks geradeaus fährt, ist gar nicht so klein. Und es sind auch nicht die Aktiven, die sich hauptsächlich für die Außendarstellung des Trabrennsports schämen müssen, sondern die Verantwortlichen saßen zwanzig Jahre lang in anderen Reihen: Unser Sport ist in der Krise, weil wir bei seiner Vermarktung seit 1980 auf der Stelle treten und selbst heute noch das meiste organisatorisch abläuft wie im Kleingärtnerverein.
Ach, und nun noch die beste Nachricht zum Schluss: Dies war nun wirklich mein letzter Beitrag zu dem Thema :-))
Herzliche Grüße!
Heiko
Er lässt sich fahren wie ein Rolls Royce - aber einer mit Ferrari-Motor!" (Jos Verbeeck über Abano As)
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