Berliner Traberforum

Elki · Profizocker Beiträge: 86

Also ich muß jetzt hier mal was zum Thema Pre-Race-Proben in Mariendorf los werden.
Ich hab ja nichts gegen diese Vorgehensweise zur Dopingbekämpfung, auch wenn es etwas lästig ist, wenn man jeden Renntag in die Praxis beordert wird (ehrlich gesagt glaube ich langsam nicht mehr an eine "Zufallsentscheidung"...), aber letzten Renntag war ich dann doch etwas angestoßen.
Wir hatten einen Starter im 12. Rennen. Nach dem 7. Rennen wollte ich unser Pferd dann zum Heat anspannen, da waren SIE da. Auf meinen Hinweis hin, dass ich jetzt keine Zeit hätte, um zur Blutentnahme zu kommen, bekam ich die lapidare Antwort, wenn ich noch länger diskutieren würde, würde ich es sowieso nicht mehr schaffen, das Pferd rechtzeitig anzuspannen.... Ich rannte also mit unserer Stute( welche sowieso schon nicht das beste Nervenkostüm besitzt!) zur Praxis runter (Gott-sei Dank war der Dr. schon da und alles lief schnell und reibungslos ab), rannte zum Stall zurück und fand doch tatsächlich noch jemanden, der mir schnell half, in aller Hektik mein Pferd anzuspannen, so dass es noch rechtzeitig zum Aufwärmen kam.
Ich bin der Meinung, dass man den Aktiven auch die Chance geben sollte, ihre Arbeit ordentlich zu machen und den Pferden jeglichen Streß zu ersparen. Es kann ja nicht so schwer sein, sich auszurechnen, wann Zeit für die Probe ist.
Dann noch was dazu:
An einem etwas länger zurück liegendem Renntag hatten wir einen Starter, welcher mit Nasenbluten in den Stall zurück kam(das Bluten war NICHT auf einen Schlauch zurück zu führen....!!!!). Wir haben sofort den Dr. bestellt, welcher auch im Laufschritt zur Stelle war. Ich hätte unser Pferd zu gern spiegeln lassen, um zu sehen, ob die Lunge blutet.....nur war das auf Grund von Zeitdruck seitens des Dr.`s nicht möglich, er mußte nämlich zur nächsten Pre-Race-Probe. Ich möchte doch meinen, dass die Notfallversorgung eines Pferdes nach dem Rennen gewährleistet sein sollte. Vielleicht sind das ja Einzelfälle, aber ich habe schon diverse Beschwerden solcher Art gehört und möchte dies deshalb hier mal zur Sprache bringen.
Wie gesagt, habe ich absolut nichts gegen die Dopingproben (wir haben ja auch nichts zu verbergen), nur bitte dann auch so, dass es unsere Arbeit nicht behindert.
In Karlshorst z.B. kommen die Doktoren in den Stall und führen die Pre-Race-Proben vor Ort durch, das finde ich gar nicht so schlecht (gut,der Weg zur Praxis wäre dann auch doch etwas weiter...).

Viele Grüße Elke

Daniela von Dabrowski · Rennbahn-Göttin Beiträge: 1849 Ort: Berlin

...wollts gerade schreiben, aber du hast es ja im letzten satz drinnen: man kann doch den doc das blut im stall abnehmen lassen!? was is aber danach?? im normalen rennen gibt es ja eh keine stewards, richtig?

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karin walter-mommert · Amateur-Championesse Beiträge: 663 Ort: A 24

Elke,

kann Dich verstehen und habe mir jetzt mal die Mühe gemacht, die TRO durchzuforsten...
Laut Durchführungsbedingungen zur Feststellung und Verhinderung von Doping gemäß § 93, 8a besagt diese folgendes:

Die Blutentnahme hat unter antiseptischen Bedingungen.................. zu erfolgen.

Gilt auch für die Richtlinien zur Bicarbonat-Kontrolle...ist nun mal so...

Mit anderen Worten..wird jemand erwischt und kann nachweisen, dass sein Pferd unter nicht antiseptischen Bedingungen beprobt wurde, wäre dies ein Grund ein endloses Prozedere vor Gericht zu beginnen...und wahrscheinlich sogar damit durchzukommen.
Das wollen wir doch wohl alle nicht...

Ich verstehe dich absolut, aber schimpfen sollten wir auf die, welche Pre Race Proben erst nötig gemacht haben und uns damit belasten, dass wir nun ihretwegen beschwerliche Umstände in Kauf nehmen müssen.

Was ich nicht verstehe, es dauert doch nicht lange eine Pre race zu machen, hätte Dr. Lubczyk nicht anschließend spiegeln können ?

Armani1608 · Nachtdienst - Schieber Beiträge: 2092 Ort: Berlin

Richtig Elki.

Hab auch schon gesehen, dass Pferde zum Heat gehen...dann kam die Rennleitung...Pferd mußte ausgespannt werden...zum Bluttest...dann verspätet Heat-Gefahren...

Das liegt allein an der Rennleitung.

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mana janecke · Motorrad-Brrraut Beiträge: 960 Ort: Eichwalde

Ja bei einem Starter wär es ja auch kein all zu großes Problem, Was macht Mann (frau) bei 3 Starterm hintereinander?

Mana

Quotenstute

lattentoni · Catchdriver Beiträge: 170

meiner meinung nach ist eine sterile probenentnahme auch dann gewährleistet wenn im stall blut abgenommen wird. desinfiziertes fell und dann sterile vakuumröhrchen.

probenentnahme zufällig? elkchen von was träumst du denn?

natürlich wird gezielt geprobt und das legt die vermutung nahe das man eigentlich gar nichts finden will. denn wieso probt man denn von einem trainer fünf mal bei fünf startern an zwei renntagen.

oder vermehrt bei leuten wie bei euch oder uns. gefunden hat man nie was. beprobt werden wir deutlich über dem schnitt. bei euch und anderen ists ja geradeso. scheint mir mehr alibi zu sein als alles andere. natürlich nicht vom auftraggeber aber von den durchführern. ojeh, bin schon wieder voll drin im fettnäpfchen, aber es bringt ja nix stillzuhalten.

und tschüss

Onestep · Rennbahn-Gott Beiträge: 2343 Ort: Berlin

Ich möchte hier niemandem zu nahe treten, aber wenn ich Arzt wäre, gäbe es bei mir auch keine Probeentnahme im Stall. Schon gar nicht, wenn die Vorschrift etwas gegenteiliges anordnet. Denn auf genau diese Bestimmungen berufen sich dann die Täter. Es ist wie oft: Die Leidtragenden sind die Unschuldigen, aber schuld DARAN sind nicht die Bestimmungen, sondern die Täter, die solches nötig machen.

Nebenbei erwähnt, dass mit der "Sterilität" kann ich so nicht stehen lassen.

STERIL = KEIMFREI

ASEPTISCH = KEIMREDUZIERT

SEPTISCH = VERKEIMT

Eine "sterile" Probenentnahme ist weder im Stall, noch in der Praxis möglich. Deshalb sehen die Bestimmungen auch "aseptisch" vor.
Sterile Beprobung wäre nur möglich, wenn alle Beteiligten und das Umfeld komplett steril wären, wie in einem Operationssaal zum Beispiel.
Aseptisch muss deshalb so hart gehandhabt werden, weil der Beprobende eben alles dafür tun muss, den Beprobungsvorgang so KEIMREDUZIERT wie MÖGLICH ablaufen zu lassen.
Sonst macht er sich zumindest der fahrlässigen Vernachlässigung der Vorschriften schuldig und das, was dann abgeht, würde sicher jeden Aufwand vor Heat o.ä. in den Schatten stellen.
Also Beprobung weiterhin und immer STRENG nach den Regeln aseptischen Vorgehens, nichts anderes!

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Daniela von Dabrowski · Rennbahn-Göttin Beiträge: 1849 Ort: Berlin

warst in deinem früheren leben arzt???

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k.k. · Rennbahn-Profi Beiträge: 392

Schwester Onestep ?

puppenjunge

katharina-merz@t-online.de · Sulky-Putzer Beiträge: 26

Ist ja okay, wenn die Proben nicht im Stall entnommen werden können. Aber dann bitte doch RECHTZEITIG!

Im letzten Jahr stand beispielsweise Belle Arnie - der das Wort "Nerven" nicht im geringsten bekannt ist... - für den Heat zum Stutenderby-Vorlauf angespannt (!) auf dem Gang. "Pre-Race-Probe, bitte... Was, Sie wollen jetzt rausfahren...? Können Sie nachher, bitte ausspannen...!"

Häää....??????

Hat mit Sicherheit einen Super-Professionellen Eindruck auf den schwedischen Trainer gemacht...

Ich meine die Pferde stehen bis dahin sicher einige Stunden auf der Bahn und da wäre wirklich Zeit genug! Leider ist solch ein "Timing" auch keine Ausnahme. Wirklich nicht....

Das geht auf Kosten der Nerven von Pferden, Fahrern, Besitzern und Pflegern. Und das ist sicher nicht im Sinne des Erfinders....