Berliner Traberforum

Wett-Heinz · Wettscheinfalter Beiträge: 60

Wer gestern auf Arte den Bericht über Doping gesehen hat, wird wahrscheinlich genau wie ich beim Besuch im Stall Wewering den Atem angehalten haben. Da entdecken die Reporter doch tatsächlich in einer finsteren Ecke eine Riesentüte "Backpulver", wie sie es nannten. Dann wurde von einem Tiermediziner ausführlich erklärt, was man damit den Pferden antut und dass dieses Backpulver schon so verbreitet im Trabrennsport ist, dass man kaum mehr Herr der Lage wird.
Alles wurde genau berichtet, wie teuer doch die PreRaceproben sind und so weiter und so fort.
ich hätte das beim Goldhelm nie erwartet, dass er auch so etwas benutzt. Wahrscheinlich kamen die Reporter hier mal unangemeldet, denn sonst hätt eman doch alles versucht, um das vorher verschwinden zu lassen.

Wie man wettet, so gewinnt man!

Daniela von Dabrowski · Rennbahn-Göttin Beiträge: 1849 Ort: Berlin

komisch....ich war auch schon mehrere male auf bladenhorst,hab dort auch selbst in den stallungen mitgeholfen und kenne auch ein paar mitarbeiter. aber ich hab dort noch nie "backpulver" rumliegen sehen...
war das denn im fernsehen zu sehen oder was das wieder mal nur eine "vermutung"?????

p.s.:wie groß war die "riesentüte"???backpulver gibt es in der regel nur in TÜTCHEN!!!
bitte erklärt mir unwissenden mal jemand, in wie fern natriumbicarbonat mit backpulver identisch ist!? da sollt ich in zukunft keinen kuchen mehr backen und erst recht meinem pferd kein stück abgeben,oder wie?

karin walter-mommert · Amateur-Championesse Beiträge: 663 Ort: A 24

Natriumbicarbonat gleich Soda oder Backpulver !

Tipp von mir: ich verwende Backpulver zum Reinigen von Thermoskannen ! Macht Euch mal den Spass und beobachtet wie alte Kaffeereste sich sprudelnd von den Thermoskannenwänden lösen und jetzt stellt Euch das Ganze im Magen- und Darmtrakt eines Pferdes vor...

Soda eignet sich hervorragend um Grünzeug, wie Moos, von Holz oder Steinen zu lösen. Terrassen z.B. kann man damit wunderbar sauber bekommen..., aber im Magen eines Pferdes ?

Durch den Zucker, den man beim Backen hinzufügt wird diese Säurewirkung allerdings aufgehoben.

Liebe Grüße, Karin

armani1608 · Nachtdienst - Schieber Beiträge: 2092 Ort: Berlin

Ja, das kam im Fernsehen auf ARTE...

bin leider eingepennt, aber Murat hat mir erzählt, dass dort Natriumbicarbonat tatsächlich gefunden wurde...
Es wurde sogar erklärt, wie das mit den Milkshakes funktioniert...

Das wäre ja ein Skandal...und schon wieder Negativ-Werbung für den deutschen Trabrennsport.

Ridethenight · Rennbahn-Professor Beiträge: 688 Ort: Antarktika

Ich war eigentlich nur solange wach, weil ich noch eine Kirche zusammengeklebt habe. Nebenbei lief eine Reportage über Doping im Galopprennsport. Als das Thema dann zu Heinz Wewering ging habe ich mal genau hingeschaut und da stand tatsächlich eine Tüte Natrium-Bicarbonat in einem Regal in einer dunklen Ecke im Stall.

Zwieback - Claudia weiß warum!

Ridethenight · Rennbahn-Professor Beiträge: 688 Ort: Antarktika

Hier habe ich noch die Programminfo aus "Arte-online"
für Euch herausgesucht:

Donnerstag, 19. August 2004 um 22:35
VPS : 22.40
Wiederholungen :

Völlig zügellos
Dokumentation, Deutschland 2004, Erstausstrahlung
Von: Egmont R. Koch, Mona Botros

Ende August trifft sich die internationale Galopp-Elite zur Rennwoche in Baden-Baden. Auf der Bahn in Iffezheim werden wieder die schnellsten Vollblüter um Sieg und Platz, um Ehre und Preisgelder für ihre Besitzer kämpfen. Wie in jedem Jahr wird das "Direktorium für Vollblutzucht und Rennen e.V.", der Dachverband des deutschen Galopprennsports, auch seine Dopingexperten nach Baden-Baden schicken. Der Missbrauch von Medikamenten und Drogen ist längst zu einem ernsthaften Problem auf den Rennbahnen geworden, im Galopp- wie im Trabrennsport. Ganz besonders in Deutschland: Ein internationaler Vergleich zeigt, dass Vollblüter aus deutschen Ställen mehr als doppelt so häufig gedopt sind wie in Frankreich, Italien oder England.

ZDF © Horseracing Museum in Newcastle, England

Aufputschmittel sollen die schnellen Pferde zu Höchstleistungen treiben, Analgetika sollen ihnen helfen, die harten Rennen durchzustehen, trotz schmerzhafter Gelenkentzündungen. In Italien stieß eine Carabinieri-Sondereinheit bei Razzien auf Rennbahnen auf alle Dopingmittel, die sich auch im Humansport großer Beliebtheit erfreuen, darunter EPO und Anabolika. Sogar Kokain wurde den Tieren schon verabreicht. Als ein beliebtes Mittel gilt überdies "Natriumcarbonat", ordinäres Backpulver, das die Ermüdung der Muskulatur herauszögert und damit den behandelten Pferden auf längeren Strecken erhebliche Wettbewerbsvorteile verschafft.
Doch mitunter werden gegnerischen Rennpferden auch heimlich Schlafmittel untergeschoben ("negatives Doping"). Vor einigen Jahren flog in Köln eine Bande polnischer Tierpfleger auf, die Spitzenpferden vor den Rennen Sedativa über das Futter injiziert hatten, damit sie nicht gewinnen; dadurch erhöhten sich die Wettchancen der kriminellen Hintermänner deutlich.
Aber auch Jockeys greifen zu Kokain und anderen Drogen, um dem psychischen Stress standhalten zu können. Hinzu kommt, dass die Reiter während der Rennsaison über Monate hinweg ihr niedriges Gewicht halten müssen. Weihnachten 2001 flog der vielfache deutsche Championreiter Andrasch Starke in Hongkong auf. In seiner Urinprobe ließen sich Spuren von Kokain nachweisen. Es folgte ein halbes Jahr Sperre. Kurz vorher waren seine Kollegen Andreas Helfenbein und Martin O'Reilly wegen Marihuanakonsums zu mehrmonatigem Lizenzentzug verurteilt worden.

Das kleine Extra

Ein Jahr lang haben Egmont R. Koch und Mona Botros recherchiert. Zwischen Baden-Baden und Süditalien, zwischen der britischen Pferdemetropole Newmarket und Hongkong, wo in jedem Jahr hochdotierte Rennen stattfinden, haben sie mit Jockeys, Besitzern, Trainern und Aussteigern der Szene gesprochen. Ihre Dokumentation enthüllt die Schattenseiten des Pferderennsports.

Zwieback - Claudia weiß warum!

willy1 · [editiert: 20.08.04, 16:15 von willy1]

Die großen Hüte, die noch größere Schatten werfen auf Gesichter, die sich so hoffnungslos wehrhaft gegen das Älterwerden stemmen.
Und die Pferde, auf die mannhafte Blaublüter und peinlich neureicher Geldadel den Zaster setzen, den sie nicht in den Hut ihrer Begleitung investiert haben.
Rennbahn.
Ascot ist die berühmteste in Europa. Aber Iffezheim ist auch nicht schlecht. Ende August trifft man sich wieder. Man schaut auf die Damen und schielt auf den Wettschein.
Es geht um Geld, viel Geld. Nirgendwo ist Hartz IV ferner als hier.
Kokain liegt in der Luft. Wissen wir nicht alle, dass das die Droge der Schönen und Reichen ist?
Ein weißes Pulver, das sich Popstars mit 100-Euro-Scheinen oder größeren Banknoten durch die Nase ziehen, um nächtelang zu feiern? Vergessen Sie's.
Pferde und ihre Reiter sind auch Kokser.
Nicht gern, aber immer öfter.
Die einen macht es schneller, den anderen hilft es gegen den Hunger.
Das eine Pferd bekommt Haschisch oder Valium, damit es langsam läuft, das andere wird mit Kokain auf Trab gebracht.
Na so was, durch solche Medienberichte wird auch Imagepflege betrieben, leider eine negative für den Pferderennsport!
So macht man den Sport nicht beliebt! Leider!
Nachsatz: Ein internationaler Vergleich zeigt, dass Vollblüter aus deutschen Ställen mehr als doppelt so häufig gedopt sind wie in Frankreich, Italien oder England.

armani1608 · Nachtdienst - Schieber Beiträge: 2092 Ort: Berlin

Einfach grausam...

Hab so ein Hass auf solche Leute...Verreckt!!!!

karin walter-mommert · Amateur-Championesse Beiträge: 663 Ort: A 24

Das werden sie, Nici, keine Angst ! Time will tell !!!!

Teddy27

Worauf ich jetzt gespannt bin, ist wied der HVT und andere Traberferunde auf den Vorwurf reagieren, dass Heinz Wewering seine Pferde dopt. Wird das jetzt so hingenommen? Weil es Heinz ist?

Ich bin ebenso wie Dani etwas vorsichtig mit diesen Behauptungen, aber müssten da jetzt unsere Rennvereine in Deutschland sowie unsere Organisationen nicht mal genauer hingucken? Von wann ist der Bericht? Und weiss jemand, wie Heinz darauf reagiert? Vielleicht kann ja Dani mal bei den Mitarbeitern nachfragen und sich ein Statement über diesen Bericht holen?

Ich denke nicht, dass wir dass so hinnehemn sollten. Entweder, es ist wieder einmal eine Falschmeldung, dann muss doch zur Rettung der Ehre unseres Sports eine Gegendarstellung erwirkt werden, oder es entspricht der Wahrheit. Dann muss Heinz sich entsprechend verantworten.

Was meint ihr?

Gruß
Teddy