willy1
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Erstellt: 20.06.05, 13:12 Betreff: Re: Ladies Gold Cup2005? |
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Liebe Mana, Du fragst mich: Lieber Willy, ich weiß eigentlich ich nicht was Du willst? „Onestep“ meint: „Der Weg ist das Ziel“. „Heinz“ gibt vor, er sei ein Nichtversteher, ich behaupte, er versteht mehr, als wir ahnen! „Ridethenight“ unser Rennbahn-Professor, überraschte mich ob seiner philosophischen Betrachtungsweise: „Ach wie glücklich sind doch die Unwissenden“, für den einzelnen Bürger in der EU mag es zutreffen, er lebt vielleicht wirklich länger, als die, die sich permanent um die Zukunft sorgen machen müssen. An dem Sprichwort "Was ich nicht weiß, macht mich nicht ..." ist etwas Wahres, wenn man es so betrachtet. Wahrscheinlich blendet der Großteil der Menschheit die Politik um und in Europa bewusst aus und meidet die Auseinandersetzung, eben um sich vor Ängsten zu schützen. Ich werde mir Mühe geben, es Mana verständlich zu machen, was ich eigentlich will! Das Sprichwort weiß, dass es zu spät ist, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist. Der deutsche Trabrennsport weiß es aber besser, er hat solange zugewartet, bis das Kind schon im Brunnen liegt, jetzt erst macht man sich Sorgen um das Kind! Man weiß nicht einmal mehr, lebt das Kind noch, oder ist es schon tot? Wenn alles zu spät ist! In weiser Voraussicht auf das Unvermeidliche, auf Bedrohungen jeglicher Art, Gefahren die dem Trabrennsport unermesslichen Schaden zufügen könnten, tja, unter diesem Motte waren alle, meine Beiträge der letzten Jahre ausgerichtet, zwar oftmals schwer verständlich und im ersten Moment nicht gleich erkenn- und durchschaubar, aber stets die Sorge vor Augen, wie es ein weiteres Sprichwort am besten ausdrückt: „Es ist zu spät, den Stall zu schließen, wenn das Pferd fortgelaufen ist“! Ich behaupte, es ist zu spät, wenn der letzte Wetter die Rennbahnen verlassen hat, es ist zu spät, wenn die letzten Wetter zu den 50 Cent Buchmachern abgewandert sind, es ist zu spät, wenn die letzten Wetter auf Wettbörsen und auf liberalisierte Wettanbieter mit Sitz in Steuerparadiesen, ihr Geld setzen, und kein Cent mehr im Totalisator der Rennbahnen landet! Es geht dem Trabrennsport genauso wie der EU! Die Europäische Union (EU) ist gescheitert und steht damit vor einer Phase der Ungewissheit und verordnet sich eine „Denkpause“ von einem Jahr, na bestens! EU-Ratspräsident Jean-Claude Juncker schämt sich, na gut, er zeigt wenigstens Anstand, aber zu welcher artistischen Höchstleistung EU- Eklatanter Unsinn-Erweiterungsfanatiker Verheugen befähigt ist, demonstrierte er gestern in einem Interview, aus dem Stand heraus machte er einen „spektakulären Salto rückwärts“, alle Achtung, einer Zirkuskarriere steht nichts mehr im Weg, na ja, ein „Vorwärtsstürmer“ war er schon immer! Und was hat die EU (EU = Eklatanter Unsinn, damit auch jeder die Abkürzung versteht!) nun eigentlich mit dem Trabrennsport und deren Auswirkungen zu tun? Bevor es jetzt wieder ausufert, nur ein paar Stichwörter: 20 Millionen Arbeitslose, Arbeit wird billig wie Dreck, Europa spielt die Vorhut der Globalisierung und weiht den Sozialstaat dem Tode, wie versteht man sonst die Richtlinie, mit der die EU-Kommission den Markt für Dienstleistungen liberalisieren will! Über die Rahmenbedingungen am Arbeitsmarkt will ich erst gar nicht eingehen, nur soviel, die Europäische Union ist daran mitschuldig, dass dem deutschen Pferderennsport (Pferdesportindustrie samt Zucht) KEIN RECHT auf einem GESCHÜTZTEN Bereich eingeräumt wurde (siehe nur PMU in Frankreich, da ist es Gesetz), sondern mit Mithilfe der EU (Eklatanter Unsinn) wurden die Pferdewetten als Freiwild für alle „liberalisierten Wettanbieter“ zum Abschuss freigegeben! Über das langjährige Negieren der Buchmacher mit ihren 50 Cent Wettangebot hüllt man besser den Mantel des Schweigens, wer weiß, wer da aller die Hände im Spiel hat, nicht EU Leute, nein, die eigenen! Der deutsche Pferderennsport braucht einen reglementierten Wettmarkt, es muss ein neuer Konsens gefunden werden, wie man die Pferdesportindustrie fördert, aber vor allem schützt! So zu tun, als ob sich alle sozialen Probleme national lösen ließen, ist nicht nur unsensibel, sondern auch schlechte Wirtschaftspolitik. Deren Folgen zeigte die Fernsehdebatte zwischen Präsident Jacques Chirac und jungen Franzosen in der vergangenen Woche beispielhaft: Eine arbeitslose Architektin wollte wissen, wie Europa ihr helfen wird, einen Job zu finden. Chirac aber redete lieber über den »Stolz«, ein Europäer zu sein. Das Urteil eines Zuhörers: Herr Präsident, Sie reden schön, allein Sie überzeugen mich mit Ihrem Europa nicht. Ein arbeitsloser Trainer oder arbeitsloser Stallbursche könnte ja auch demnächst mal fragen, wie EUROPA ihnen helfen könnte, einen Job zu finden. Reden die Verantwortlichen dann auch wie Chirac lieber über den »Stolz«, ein Europäer zu sein?
„Karin“ bringt es auf den Punkt: " Wir brauchen Zeit".... Tja, wer bräuchte die nicht... was der Sport allerdings überhaupt nicht mehr braucht, sind Versprechungen, die nicht gehalten werden. Dann lieber dem Elend ins Auge sehen, Mütze ab und sammeln... Sagt, was ihr wollt, dieser Sport ist faszinierend, was der schon alles überlebt hat...und mit Ehrlichkeit würde er die nächsten 125 Jahre auch noch schaffen...meine feste Überzeugung!So, jetzt hoffentlich wird es der letzte Leser im Forum verstanden haben, warum ich manchmal so eigenartiges Zeugs verfasse, wo man meint, es nicht zu verstehen, um mit „Karins Worten“ zu enden: „Mit Ehrlichkeit ist der Trabrennsport zu retten“, das ist auch meine feste Überzeugung!
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