Gruber Andreas
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Erstellt: 28.07.05, 15:57 Betreff: Berliner Zeitung, 28.07.05 |
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Traben und Flanieren
Berlin bereitet sich auf das 110. Deutsche Derby vor
Klaus Weise
BERLIN, 27. Juli. Normalerweise jagen sich im deutschen Pferderennsport bei Galoppern und Trabern derzeit die schlechten Nachrichten. Für das Deutsche Traber-Derby, das am 7. August in Berlin-Mariendorf seine 110. Auflage erlebt, demonstrieren die Veranstalter jedoch Zuversicht. Das Rennen der besten Dreijährigen wird von einer ganzen Derby-Woche vorbereitet, die an diesem Sonntag beim Großen Schultheiss-Renntag mit dem Charlie Mills-Memorial beginnt. Vom folgenden Donnerstag bis Sonntag werden täglich Trabrennen und Wettmöglichkeiten angeboten. Und natürlich dürfen beim größten nationalen Trabrennsportereignis bekannte Namen aus Sport und Kultur nicht fehlen: die Bahnrad-Olympiasieger Robert Bartko und Guido Fulst, die Potsdamer Turbine-Fußballerinnen oder die Schauspielerinnen Gudrun Landgrebe, Mariella Ahrens und Barbara Schöneberger haben ihr Kommen zugesagt. Debüt im TV "Berlin ist das Epizentrum des deutschen Trabrennsports", verkünden die Veranstalter. Vermarkter Olaf Brandenburg hatte im Vorjahr in Mariendorf gar Euphorie festgestellt, was er an den Besucherzahlen und am wirtschaftlichen Umsatz von etwa 2,3 Millionen Euro in der Derby-Woche mit ihren fünf Renntagen festmachte. "Keine Bahn zieht solche Massen an", sagt Brandenburg. "Die meisten anderen veranstalten vor fast leeren Rängen." Damit auch in diesem Jahr die Kasse stimmt, haben sich die Veranstalter einiges ausgedacht, um zahlreiche Zuschauer anzulocken. Etwa die Politessen, die übers Gelände streifen und verlorene Wetten in Freibier umtauschen werden. Im bisherigen Rennjahr hat Mariendorf jedenfalls kaum Umsatzverluste hinnehmen müssen und den, freilich niedrigen, Standard des Vorjahres gehalten. "Es gibt nur zwei Bahnen in Deutschland, die halbwegs funktionieren - Mariendorf und München-Daglfing. Das Gelände wurde jeweils an Privatpersonen verkauft - das hat sie gerettet", sagt Andreas Gruber, der für die Öffentlichkeitsarbeit des Berliner Trabrenn-Vereins (BTV) zuständig ist. Die Mariendorfer Bahn wurde vor einiger Zeit von Ulrich Mommert gekauft und vor dem Aus gerettet. Der BTV-Vorstandsvorsitzende hat auch schon Sicherheiten für das Jahr 2006 hinterlegt. "Das Derby wird also auch im kommenden Jahr definitiv in Berlin stattfinden", versichert Gruber. Was 2007 und darüber hinaus sein wird, ist offen. Das Derby soll jetzt erst mal Zeichen setzen. Jedenfalls verkündete Mommert stolz, dass der TV-Sender Premiere von der Derbywoche berichten wird. "Das ist ein erster wichtiger Erfolg für unseren Sport." Immerhin habe Premiere drei Millionen Abonnenten und über die Fernseher in Restaurants oder Sportbars viele Multiplikatoren. Allerdings muss sich der BTV mit Hilfe von Sponsoren an den Produktionskosten des Senders beteiligen. Quelle: Berliner Zeitung, Donnerstag, 28.07.05
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