Abano
Rennbahn-Profi
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Erstellt: 09.01.05, 21:58 Betreff: Übersicht der Höchstgebote aller Versteigerungen zu Gunsten der Flutopfer |
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Liebe Forumteilnehmer,
an dieser Stelle wird der momentane Stand der Höchstgebote in den Versteigerungen für die Opfer der Flutkatastrophe veröffentlicht.
Wir werden uns bemühen, die Übersicht möglichst aktuell zu halten. Und bitte überall genau hinschauen!!! Die Nummerierung stellt keine Wertung da und die "Hammer" können sich auch weiter unten in der Auktionsliste versteckt halten!!!
Vorab möchte Frau Mirr im Namen des Berliner Trabrenn-Vereins schon einmal ganz herzlich dem Westdeutschen Traber-Züchter und Besitzer Verein, der Familie Föllmer und Jaxx Horses danken, die jeweils Einzelspenden in Höhe von 500 Euro für die "Aktion Deutschland Hilft" zur Verfügung stellen. Und ebenso Lisette Gilgasch und Jack de Jong, die zusammen 200 Euro spenden.
Hier nun die Auktionen:
1) Dass der "Heli" sofort dabei ist, wenn es um eine gute Sache geht, das braucht man wohl gar nicht erst zu betonen. Denn immer dann, wenn persönlicher Einsatz für den Trabrennsport und Hilfe für andere gefragt ist, dann steht der "Mann im grünen Dress" in der allerersten Reihe. Über die fahrerische Bilanz von Helmut Biendl muss man ohnehin keine Worte mehr verlieren. Deswegen überrascht es niemanden, dass Helmut Biendl brandaktuell zwei Hufeisen seiner Cracks Lets Go und Jillis Joker für die Auktionen (jeweils einzeln) zu Gunsten der Flutopfer zur Verfügung stellt.
Lets Go, der Derbysieger des Jahres 2002, steht aktuell bei 33 Starts (13 Siege / 13 Platzierungen) und einer Gewinnsumme von 571 464 Euro. Sein Rekord beträgt 1:12,2 min..
Die Bilanz des Boxennachbarn Jillis Joker liest sich ebenso gut: Der Schwarzbraune konnte bisher 14 seiner 37 Starts gewinnen. Hinzu kommen 16 Platzierungen und ein Rekord von 1:12,6 min.. Diese exquisiten Leistungen drücken sich auch in der Gewinnbilanz aus: Jillis Joker verdiente bisher 266 953 Euro. Das Höchstgebot für sein Eisen hält derzeit Stefan E.-Mensah mit 50 Euro.
2) Also wenn diese beiden kein Gespann sind: Simona Achterberg - eine der Hauptstützen im Rennstall von Michael Hönemann - hat ihren Hengst Chryoso quasi von Fohlenbeinen an betreut. Und diese "Ehe" der beiden ist nicht nur eine Art Liebe des Lebens, sondern sie hat auch in Chryosos Leistungsbilanz viele Früchte getragen. Simona Achterberg stellt für den Benefiz-Renntag zu Gunsten der Flutopfer einen Freisprung des jetzt 15-jährigen Hengstes zur Verfügung.
Was Konstanz und Härte anbelangt, kann in der Berliner Trabrenngeschichte der letzten zwanzig Jahre wohl nur ein Orwell Star mit Chryoso mithalten. Über zehn Jahre lang war der hübsche Braune eine feste Konstante auf der Rennpiste: Insgesamt ging Chryoso 191 Mal an den Start und gewann 77 Rennen! 84 Mal war er platziert. Und auf den Dauerrenner war dabei immer Verlass: 168 400 Euro Gewinnsumme und ein Rekord von 1:12,2 min. sprechen eine deutliche Sprache. Ebenso wie der unten näher beschriebene Fusion hat Chryoso den Hengst Speedy Soma zum Vater. Seine Mutter Tramalie stammt von Cheetah ab und kann außerdem auf den Prix-d'Amerique-Sieger Permit verweisen.
3) Die Besitzerfamilien Albrecht und Schultz stellen einen Freisprung ihres Spitzentrabers Fusion für den großen Mariendorfer Benefiz-Renntag zur Verfügung. Der nun 12-jährige Hengst gehörte während seiner Rennkarriere zu den absoluten Aushängeschildern der Derbybahn und viele seiner Topleistungen mit Michael Hönemann im Sulky bleiben unvergessen. Nicht nur vom Exterieur her weiß Fusion zu überzeugen.
Natürlich ist besonders das Pedigree von Fusion interessant, da über seinen Vater Speedy Soma und seine Mutter Rosemary Tara die Blutlinien von Speedy Somolli und Speedy Crown vertreten sind. Wäre Fusion nicht lange verletzt gewesen, so hätte sich dieser Stammbaum sicher noch stärker in seiner ohnehin schon überaus guten Rennbilanz ausgedrückt: Bei insgesamt 101 Starts (davon 33 Siege und 41 Platzierungen) errang Fusion ein Preisgeld in Höhe von 99 572 Euro und erzielte eine Rekordmarke von 1:14,6 min..
4) Ganz neu dabei: Ein Freisprung des sechsjährigen Hengstes My Love November (v. Lindy´s Crown a.d. Camp Marywood), gegeben vom Trabergestüt Groß Kreutz.
In seinem Pedigree kann My Love November auf überaus prominente Blutlinien verweisen: Von der väterlichen Seite her vor allem auf Star's Pride und von seiner Mutter Camp Marywood (13 Starts / 152 339 Euro Gewinnsumme) her auf Speedy Crown. My Love November hatte weniger Glück. Mit seinem Trainer Gerhard Holtermann qualifizierte sich der Hengst als Dreijähriger zwar in starker Manier, konnte dann aber den geplanten Weg aufgrund einer Verletzung nie einschlagen. Ganz besonders interessant: My Love November ist ein Vollbruder zu der hervorragenden In Love November, die zweijährig u.a. im Bayrischen Jugendpreis siegte und sich neben ihrer Gewinnsumme in Höhe von 125.116 Euro vor allem als Mutter von Orso November auszeichnet.
5) Ernst Riemekasten stellt gleich mehrere tolle Dinge für die Auktionen zur Verfügung, die allesamt in einer exquisiten und superben Qualität und damit für hohe Ansprüche gefertigt sind :
a) ein kompl. Leder-Quick-Hitch-Geschirr (Wahlsten-Finnland). Aktueller Höchstbieter ist Ulrich Mommert mit 320 Euro.
b) eine Outdoor-Kombination Jacke und Hose (Größe XXL / Farbe grau-blau). Aktueller Höchstbieter ist Herbert Sobierei mit 70 Euro.
c) eine 2in1-Outdoor-Jacke (Größe XXL / Farbe blau-grau). Aktueller Höchstbieter ist Andreas Einsiedel mit 50 Euro.
d) eine Winterlatzdecke (145 cm Rückenlänge). Höchstbieter ist derzeit Ulrich Mommert mit 35 Euro.
6) Topinteressant: Zwei Übernachtungen für zwei Personen im Fünf-Sterne-Hotel "Seeschlößchen" am Timmendorfer Strand (inkl. Frühstück).
Für diese tolle Auktion des "Seeschlößchen"-Inhabers Herrn Rolf von Oven hält momentan Ulrich Mommert mit 250 Euro das Höchsgebot!
7) Eine echte Sensation: Henning Rathjen stellt für die Versteigerung zu Gunsten der Opfer der Flutkatastrophe den originalen Rennhelm von Hänschen Frömming zur Verfügung !!!! Das augenblickliche Höchstgebot in Höhe von 900 Euro halten Heinz Baltus und Ulrich Mommert gemeinsam.
Eine Legende, ein Idol, ein Weltklasse-Sportler, zu dem jeder aufschaute: Selbst Menschen, die noch nie in ihrem Leben den Fuß auf eine Rennbahn gesetzt haben, war Johannes Frömming - den alle nur liebevoll "Hänschen" nannten - ein Begriff. Von seiner Statur her war Hänschen Frömming eher klein und als Heranwachsender wollte er ursprünglich sogar Galopper-Jockey werden. Doch dann zog es ihn schnell zu den Trabern - und innerhalb der kürzesten Zeit wurde er im Sulky zum Giganten.
Die Bilanz von Hänschen Frömming, der am 28. Juni 1910 in Berlin geboren wurde, kann eigentlich nicht in Worte gefasst werden: Der Zauberer an der Fahrleine gewann 1964 (Nike Hanover), 1965 (Ozo) und 1974 (Delmonica Hanover) den Prix d'Amerique. Er siegte elf Mal im Deutschen Traber-Derby und ebenso oft im Matadoren-Rennen. Insgesamt fuhr Hänschen Frömming 5592 Mal als Sieger über die Ziellinie. Nach seinem Tod am 8. November 1996 in Hamburg benannte die Hansestadt eine Straße nach ihm. Von der Popularität her kann wohl nur ein Heinz Wewering in die Fußstapfen dieses Mannes treten.
8) Die Besitzergemeinschaft Stall Germania / Rubin stellt ein Hufeisen ihres Cracks Time of Change zur Verfügung. Das aktuelle Höchstgebot hält Heinz Baltus mit 125 Euro.
Time of Change gehört zu den großen Aushängeschildern des deutschen Trabrennsports: Gerade im Ausland konnte der Achtjährige schon oft seine hervorragende Klasse beweisen. Da der Braune schnell in die erweiterte europäische Spitze vorgedrungen war, ging sein Trainer Gerd Biendl in der letzten Saison verstärkt in Cagnes-sur-Mer und in Vincennes mit ihm an den Start. In Paris bot Time of Change vor allem am letzten Amerique-Tag im Prix Jean-René Gougeon eine exzellente Leistung. Und wie sehr der edle Traber auch jenseits der Piste zu kämpfen weiß, bewies Time of Change in den vergangenen Monaten, als er eine schwere Krankheit besiegte. Seine Bilanz: Time of Change bestritt bisher 70 Rennen, von denen er 34 gewann. 27 Mal war er platziert. Das errungene Preisgeld beträgt 352 232 Euro und sein Rekord liegt bei 1:12,6 min..
9) Das kann eine höllisch "scharfe" Sache werden: Die Züchterin Ulrike Fiedler aus Dannenberg stellt einen Freisprung von Sharp Kontakt für den guten Zweck zur Verfügung. Aktuell beträgt das Höchstgebot für diesen Freisprung 450 Euro und wurde von der Mariendorfer Berufsfahrerin Nicole Stempel gesetzt.
Man braucht wohl kaum zu betonen, in welcher Verfassung die Nachkommen des Hengstes derzeit laufen. Sharp Kontakt ist u.a. der Vater von Deutschlands siegreichstem Traber 2004: der Stute Heidi Torg. Außerdem muss man unbedingt Flip Sharp erwähnen. Die Söhne und Töchter des finnisch gezogenen Sharp Kontakt überzeugen vor allem in der Breite. Es gab schon Berliner Renntage, an denen fast die Hälfte der Sieger aus der Zucht von Ulrike Fiedler stammte. Es wird sicher nicht mehr lange dauern, bis einer von Sharp Kontakts Nachkommen die Bilanzen des Vaters überbietet. Der Hengst (von Heads Off a. d. Sari Pluvier) steht bei 48 061 Euro und einem Rekord von 1:14,5 min..
10) Das Höchstgebot für die von der Familie Hahn und ihrem Rennstall No Limits gestiftete Peitsche des schwedischen Derby-Siegers Tom Horpestad, abgegeben von Karin Walter-Mommert. Zusätzlich erklärt sich Heinz Baltus bereit, dieses Gebot aus eigener Tasche noch einmal zu verdoppeln. Damit liegt der Gesamterlös aus dieser Auktion bereits bei 900 Euro!
Horpestads bestes Pferd im Stall, der fünfjährige Gazza Degato, kam bisher bei 25 Lebensstarts auf 14 Siege und drei Platzierungen. Sein Rekord beträgt 1:12,4 min. und seine Gewinnsumme liegt bei 3 117 690 schwedischen Kronen, was knapp 350 000 Euro entspricht. Bei seinem grandiosen Erfolg im "Hyundai Svenskt Travderby" am 5. September 2004 schlug der am Toto völlig unterschätzte Außenseiter überraschend dem Topfavoriten Giant Diablo (Örjan Kihlström) ein Schnippchen
11) Das Höchstgebot für die Breeders-Crown-Peitsche des "Hexers" Jos Verbeeck zusammen mit dem Hufeisen des Prix-d'Amerique-Siegers 2003 Abano As liegt bei fast unglaublichen 2750 Euro. Die Bietergemeinschaft, an deren Spitze Heinz Baltus steht, möchte die Trophäe vom "Duell der Giganten" zukünftig im Mariendorfer Tribünenhaus der Öffentlichkeit präsentieren. Herr Baltus hat seine Initiative also in eine echte Fan-Aktion umgewandelt, die mächtigen Zustrom erfährt.
Abano As - der schnellste und gewinnreichste deutsche Traber aller Zeiten - ging bisher 54 Mal an den Start und erzielte dabei eine Bilanz von 25 Siegen, 22 Platzierungen und 2 197 479 Euro Preisgeld. Über seinen Fahrer Jos Verbeeck braucht man keine Worte mehr zu verlieren. Alleine bei seinen französischen Engagements in der Saison 2004, zu denen noch viele weitere Erfolge vor allem in Italien kamen, verdiente der viermalige Prix-d'Amerique-Sieger über 2,7 Mio. Euro.
12) Das Höchstgebot für das Hufeisen des Prix-d'Amerique-Siegers Sea Cove liegt derzeit bei 150 Euro und wurde von Henk Grift abgegeben. Der majestätische Hengst gewann seine Rennen meist von vorne und seine Heldentat 1994 im wichtigsten Rennen der Welt, als ihn Verbeeck mit einer selbstmörderisch anmutenden Taktik weit vor das Pulk der Gegner dirigierte, bleibt auf ewig unvergessen. Aber in einigen anderen seiner Gruppe-I-Rennen schlug Sea Cove erst auf den letzten Metern zu. Und die Mannschaft vom Gestüt Brammerau hat ja bereits zusammen mit Sea Coves Pfleger Dave Woolnough verkündet: "Wir fahren auf Warten". Denn das derzeitige Höchstgebot für das Hufeisen des stolzen Hengstes kann wohl kaum das letzte Wort gewesen sein.
Jos Verbeeck hält Sea Cove für das beste Pferd, das er je gesteuert hat. In seiner Bilanz kommt der Triumphator des Matadoren-Rennens auf 54 Siege und 36 Platzierungen bei insgesamt 111 Starts. Vom Rekord her steht er mit 1:11,2 min. zwar hinter der Marke von Abano As (1:10,2 min.) zurück - von der Gewinnsumme her hat Sea Cove aber immer noch eine Nüsternbreite Vorsprung: Ganz genau 2 309 985 Euro Preisgeld stehen auf dem Konto des mächtigen Trabers aus dem Besitz des Stalles Cicero.
[editiert: 16.01.05, 09:09 von Abano]
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