Abano
Rennbahn-Profi
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Erstellt: 01.12.04, 12:57 Betreff: Re: Mitgliederversammlung BTV im Dezember 2004 |
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Berliner Zeitung vom 1. Dezember:
Verkauf als letzte Rettung
Berliner Trabrennverein will sich von seiner Anlage in Mariendorf trennen
Marcel Gäding
MARIENDORF/KARLSHORST. Der finanziell angeschlagene Berliner Trabrennverein (BTV) sieht nur noch eine Chance zum Überleben: Er will sich von der Trabrennbahn Mariendorf trennen. Nach Informationen der Berliner Zeitung soll die 16 Hektar große Anlage am Mariendorfer Damm Anfang des nächsten Jahres den Besitzer wechseln. Neuer Eigentümer soll eine österreichische Autozubehör-Firma werden. Sie gehört BTV-Chef Ulrich Mommert.
Über den Verkauf soll am kommenden Montag auf einer Mitgliederversammlung entschieden werden. Bis dahin will sich Mommert nicht äußern. "Die Liquidität ist angespannt", sagt er nur. "Wir müssen sehen, wie wir finanzielle Mittel generieren." Hintergrund der prekären Finanzsituation ist die Konkurrenz zu Karlshorst. Die Bahn hat seit April einen neuen Betreiber, den Verein Pferdesportpark Karlshorst (PSP). Der arbeitet nach eigenen Angaben wirtschaftlich und hat für das nächste Jahr schon 41 Rennen beantragt. "Wir planen deshalb acht Rennen weniger ein, sind dann noch bei 52 Veranstaltungen", sagt Ulrich Mommert. Es gebe einfach nicht genügend Pferde für zwei Rennbahnen." Weniger Rennen bedeuten auch weniger Einnahmen.
Jetzt tritt nach Ansicht von Lutz Ahrens genau das ein, was er schon vor einem Jahr befürchtet hat. Die beiden Bahnen machen sich derart Konkurrenz, dass eine den Kürzeren zieht. Von Ende 2002 bis Ende 2003 war Ahrens stellvertretender Vorstandschef des BTV und plädierte damals für einen Verkauf des Mariendorfer Geländes. Die Einnahmen sollten in Karlshorst investiert werden, sagt Ahrens. Damit hätte Berlin eine topmoderne Trabrennbahn bekommen. Dem jetzigen Verkauf würde Ahrens nur unter zwei Bedingungen zustimmen: Die Arbeit des Vereins müsse langfristig gesichert sein. Und: "Wenn das Areal teilweise zu teurem Bauland umgewidmet wird, müssen diese Einnahmen dem Verein zukommen." Bislang wüssten die 110 Vereinsmitglieder nichts über den geplanten Verkauf. "Wir sind gespannt auf Montag."
Der Erlös aus dem angestrebten Verkauf - die Rede ist von vier Millionen Euro - ist für den BTV aber auch nur eine Art Überbrückung, denn es fehlt dem Verein an zusätzlichen Einnahmen. Beim Konkurrenten dagegen klingelt schon die Kasse, denn auf der Karlshorster Rennbahn gibt es nicht nur Pferdesport. Ein Teil des Tribünenhauses wurde jetzt an ein Sportwettenrestaurant verpachtet. "Und dann vermieten wir unsere Anlage für Veranstaltungen", sagt Uwe John vom PSP. Die sind teilweise sehr skurril. So wurde die Wetthalle unlängst für ein Tuntenderby umfunktioniert.
"Er lässt sich fahren wie ein Rolls Royce - aber einer mit Ferrari-Motor!" (Jos Verbeeck über Abano As)
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