Berliner Traberforum

 
Sie sind nicht eingeloggt.
LoginLogin Kostenlos anmeldenKostenlos anmelden
BeiträgeBeiträge MembersMitglieder SucheSuche HilfeHilfe
ChatChat VotesUmfragen FilesDateien CalendarKalender BookmarksBookmarks

Anfang   zurück   weiter   Ende
Autor Beitrag
Armani1608
Nachtdienst - Schieber

Beiträge: 2092

New PostErstellt: 11.03.05, 21:46     Betreff: Re: Bahrenfeld in der negativ Presse

DIE WELT

Hunke kündigt Investor Gruehl juristische Schritte an
von Werner Langmaack

Die existenzbedrohende Lage auf der Trabrennbahn am Volkspark spitzt sich zu. Die vor knapp einem Jahr hoffnungsvoll gestartete Kooperation mit dem nordamerikanischen Investor Victory Park steht vor dem Aus. Die Kommunikation zwischen Traber-Präsident Jürgen Hunke und dem deutsch-kanadischen Unternehmer Friedrich Gruehl, der die Rennbahn in eine Art Pferd-Erlebnispark umgestalten wollte, ist abgerissen. Seit etwa einem halben Jahr haben sie nicht mehr miteinander gesprochen. In einem persönlichen Schreiben kündigte Hunke seinem Vertragspartner nun juristische Schritte an. "Die Klage geht jetzt raus", sagte Hunke zur WELT, "aber wir kündigen den Vertrag nicht, sondern verlangen dessen Erfüllung." Einen 500 000-Euro-Scheck, den Gruehl als Sicherheit ausstellte, hat Hunke der Bank zum Inkasso gegeben. Ob er problemlos eingelöst werden wird, ist offen.


Damit dürfte der Traum von einer zeitnahen Sanierung und tiefgreifenden baulichen Veränderung des Rennbahnareals geplatzt sein. Mehr noch: Der von Victory beauftragte Dienstleister Imtech hat seine Zahlungen mit sofortiger Wirkung eingestellt, weil er ausstehende Forderungen in Höhe von 121 000 Euro nicht erhalten hat. Da von diesem Geld auch Versicherungen, Wasserwerke und Energieversorger bedient werden sollten, wird die Situation immer brenzliger. Hunke: "Das kann bedeuten, daß über Nacht der Strom in der Trab-Arena ausgeschaltet wird." Dann würden in Bahrenfeld buchstäblich die Lichter ausgehen - ganz so, wie es unlängst in Mönchengladbach geschah.


In der ohnedies angespannten Lage wagt die HTRG ein ungewöhnliches Experiment. Erstmals wurden Rennen für einen Sonnabend ausgeschrieben. Morgen ab 14.30 Uhr sollen in straffem Rhythmus elf Prüfungen gestartet werden. Das Risiko, sich in Konkurrenz zur Fußball-Bundesliga zu begeben, gehen Pferderennveranstalter nur höchst ungern ein. Geschäftsführer Herbert Klatte will das auch nicht völlig ignorieren: "Wir werden die Besucher über die Zwischenstände informieren und zusehen, daß sie zur ARD-Sportschau wieder zu Hause sein können." Das letzte Rennen soll um 18 Uhr abgelassen werden.


Hintergrund des Wagnisses: Am Sonntag drängeln sich die Traber um die Übertragung bei Raze-TV, die erfahrungsgemäß mehr als 50 000 Euro zusätzlichen Umsatz bringt, freilich nicht auf der Bahn, wo der Anteil der HTRG deutlich höher wäre. Genau an dieser Stelle schwächelt Bahrenfeld: "Besucherzahl und Bahnumsatz gehen bei uns immer weiter zurück, wir liegen nur noch bei 30 Prozent, der Rest kommt über Außenwetten", sagt Klatte. Das sei der schlechteste Wert landesweit.


Dennoch wagt er das Experiment am Sonnabend, denn an diesem Tag ist Raze-TV regelmäßig um Livebilder verlegen. Klatte: "Wir tragen Verantwortung dafür, daß möglichst an jedem Wochentag Rennen gezeigt werden. Das gehört einfach zur Konzeption eines solchen Wettkanals."


Unterdessen ist die von 21 Hamburger Trabertrainern angeschobene Kampagne gegen den Fahrer Jacobus Snoek schneller in sich zusammengebrochen als sie aufgebaut war. Sie hatten in einem offenen Brief an Geschäftsführer Klatte mit Boykott gedroht, falls der Niederländer weiter in Bahrenfeld geduldet würde.


Snoek, der ohnehin unter Betrugsverdacht wegen Pferdetausches steht, wurde unter anderem "unterlassene Hilfeleistung bei einem schwer verletzten Pferd" vorgeworfen. Klatte hält sich für den falschen Adressaten: "Ich bin dafür zuständig, den ordnungsgemäßen Ablauf von Rennveranstaltungen zu garantieren und nicht, um Fahrer abzustrafen." Der Aufstand versandete im Handumdrehen. Der Drohung, ihre Pferde aus Rennen zu streichen, in denen Snoek anspanne, erwies sich als leer.


____________________
Life is for living; and living is free.
nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden
Sortierung ändern:  
Anfang   zurück   weiter   Ende
Seite 41 von 69
Gehe zu:   
Search

powered by carookee.com - eigenes profi-forum kostenlos

Layout © subBlue design