mana janecke
Motorrad-Brrraut
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Erstellt: 02.03.05, 12:25 Betreff: Berliner Zeitung vom 01.30.2005 |
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Eine Halle für Turniere der S-Klasse Die Trabrennbahn Karlshorst bekommt ein neues Reitsportzentrum und die in Mariendorf einen neuen Besitzer KARLSHORST. Das Fundament für den Biergarten ist gelegt, noch in diesem Monat sollen auch die Bauarbeiten für das neue Reitsportzentrum beginnen. Mehr als 700 000 Euro will der Verein Pferdesportpark (PSP) in die Trabrennbahn Karlshorst investieren. "Wir rechnen in drei Wochen mit der Baugenehmigung", sagt PSP-Geschäftsführer Dimitros Vergos.
Der PSP hatte im vergangenen Jahr die Rennbahn an der Treskow- allee von der TLG Immobilien gekauft und nach vier Monaten Schließzeit im April wiedereröffnet. "Wir können trotz der schwierigen Lage des Berliner Trabrennsports eine positive Bilanz ziehen", sagt Vergos. An 26 Renntagen nahm der Verein eine halbe Million Euro Wettgeld ein. In diesem Jahr seien 40 Rennen angesetzt. Der vereinseigene Kompaktstall ist gut ausgelastet - von den 210 Boxen sind 180 dauerhaft vermietet.
Im Mittelpunkt des neuen Reitsportzentrums steht eine fast 1 900 Quadratmeter große Reithalle, an die sich 26 Pferdeboxen anschließen. Daneben ist im ersten Bauabschnitt ein weiterer Pferdestall mit 31 Boxen geplant. "Die neue Reithalle ist nicht nur wettkampftauglich, in ihr können auch Turniere der oberen S-Klasse ausgetragen werden", sagt PSP-Marketing-Chef Uwe John. Es entstehen zwei Ränge für bis zu 300 Zuschauer. Weitere 150 Gäste können die Turniere von einem Café aus verfolgen, das an der Reithalle entsteht. Bereits am 1. Mai soll der Biergarten eröffnet werden, ebenso ein neuer Spielplatz und ein Minigolfplatz. Angelegt werden ein Dressurplatz, ein Turnierplatz und Pferdeweiden. Zurzeit wird das frühere Ziel-Café umgebaut. Am Freitag soll es unter dem neuen Namen Albers Racing Club eröffnen. Betreiber von Club, Biergarten und Café wird die Albers-Kette sein, die schon 2004 ein Sport- und Pferdewett-Restaurant im Tribünenhaus eröffnet hatte.
Mit dem Reitsportzentrum erhält die Trabrennbahn auch Anschluss an die 200 Hektar große Wuhlheide - mit Wegen quer über das Areal. Das Gelände war bis 1994 Standort des russischen Militärs. "Die Wege sind ideal für Reitsportler", sagt Vergos. "Wir hoffen, dass wir die für den Trabrennsport begeistern können." Auch der Reitverein Karlshorst - er musste der neuen Siedlung Carlsgarten weichen - kann sich freuen. Schon im Sommer soll er sein provisorisches Quartier in Dahlwitz-Hoppegarten verlassen und wieder nach Karlshorst kommen.
Auch auf der Trabrennbahn Mariendorf bahnen sich Veränderungen an. Die Mitglieder des Berliner Trabrennvereins (BTV) haben am Montagabend dem Verkauf ihrer Anlage am Mariendorfer Damm zugestimmt. Rund vier Millionen Euro zahlt die Firma Zizala, die BTV-Chef Ulrich Mommert gehört. Der BTV wird Pächter des Geländes und erhält einen bis 2015 befristeten Vertrag. Der Kauf- sowie der Pachtvertrag sollen heute unterzeichnet werden. Mommert will der Bahn in Karlshorst nicht nur mit attraktiven Rennen Konkurrenz machen. Auch er plant, das Areal stärker für Veranstaltungen zu öffnen, "die nichts mit Trabrennsport zu tun haben".
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Sport und Tradition // Karlshorst: Die ersten Pferdehindernisrennen fanden 1884 an der Treskowallee statt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gelände als Trabrennbahn wieder eröffnet. Nach der Wende wechselten die Pächter, bis Ende 2003 war der Berliner Trabrennverein (BTV) Betreiber. Der Verein Pferdesportpark Karlshorst kaufte die Hälfte der Anlage Anfang 2004 von der TLG Immobilien. Auf dem übrigen 40 Hektar großen Teil entstehen Wohnungen.
Mariendorf: Seit 1913 werden am Mariendorfer Damm Rennen veranstaltet. Weil das Gelände im Krieg sehr stark in Mitleidenschaft gezogen wurde, fanden erste Rennen erst wieder in den 50er-Jahren statt. Besitzer der 16 Hektar großen Anlage ist der Berliner Trabrennverein.
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Foto: Mit der Ruhe am Reiterstandbild ist es bald vorbei. Denn demnächst wird auf der Trabrennbahn Karlshorst gebaut.
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