willy1
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Erstellt: 07.09.04, 17:22 Betreff: KEINE MACHT DEM DOPING |
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KEINE MACHT DEM DOPING
Doping ist ein gesellschaftliches Problem und geht uns ALLE an! Doping im Pferderennsport, dieses Thema sollte eigentlich keiner langen Hinführung bedürfen, und trotzdem bereitet es so manche schlaflose Nächte, im Besonderen unsere unermüdliche Kämpferin Karin Walter-Mommert. Bislang wurden „Dopingsünder“ im Trabrennsport eher mit Glaceehandschuhen angefasst! Sind Trainer, Besitzer oder gar Ärzte charakterschwache Individuen? Wie sonst ist klammheimliche Missachtung der elementaren Normen gegenüber dem Sportkamerad, dem Pferd, vereinbar? Wo bleibt das sinngebende Ethos des sportlichen Wettkampfes mit dem Partner, nämlich mit dem unschuldigen und wehrlosen Opfer, dem Pferd? Und gerade hier ist die Grenze zu ziehen, es besteht nämlich ein gravierender Unterschied zwischen Eigenverantwortung und Obsorge eines anvertrauten Partners, auch wenn dieser Partner „ EH NUR“ ein Pferd ist! Aber gerade diese Bemerkung stellt nur eine freundliche Bemäntelung dieser unbarmherzigen Realität dar, Qualen, die Pferde bei „DOPING“ durchleiden! Trabrennen sollen fair und spannend verlaufen, keine Frage, aber schon mal darüber nachgedacht, dass gerade die Klientel, nämlich die treuen Rennbesucher strikte gegen Doping ist! Also, es wird seitens der Rennbahnbesucher und Wetter gar kein Druck ausgeübt um zu unerlaubten Mitteln zu greifen! Also, kein Erwartungsdruck des Publikums, warum dopt dann jemand noch? Warum? Konkurrenzkampf und Existenzangst? Sind das die Motive, nur die Sorge um sich selbst? Unterliegt auch nicht gerade jedes Pferd dem ständigen Risiko des Scheiterns durch Verletzungen, Krankheit und körperlichen Leistungsabbau? Diese Unwägbarkeiten können alle Karriereplanungen eines Jungpferdes von heute auf morgen über den Haufen werfen. Ob es da noch Sinn macht, mit Doping nachzuhelfen, bleibt höchst unsicher und außerdem riskant, Ergebnis wäre doch nur ein rasanter Verschleiß der Pferde bzw. man würde ein frühzeitiges Ende einer noch jungen Laufbahn beschleunigen. Schon klar, ein Trainer geht immer mit einem permanenten Erfolgsdruck auf die Bahn, mit dem Risikofaktor des eigenen Körpers auf der anderen Seite, aber er hat auch den Risikofaktor „Pferd“ zu berücksichtigen. Quasiverpflichtung dem Besitzer gegenüber, die ihn in eine Falle lockt? Siege und Erfolge müssen her, Einkommen und Berufschancen hängen damit zusammen, und die Konkurrenz, die demselben Leistungsdruck unterliegen, wird zunehmend schärfer. Aber gerade diese Zwänge und manchmal auch schon Zwangslagen dieser Art drängen die Aktiven immer mehr dazu, Fairnessgebote und Rücksichten auf die eigene und die des Pferdes hintanzustellen und DOPING unter Kosten-Nutzen-Gesichtspunkten abzuwägen und gegebenenfalls zu praktizieren. Na gut, wie soll dann Doping bekämpft werden? Abschreckung und Bestrafung? Der Trabrennsport muss sich ohne wesentliche fremde Hilfe selbst aus dem Dopingsumpf herausziehen. Dabei ist weiterhin davon auszugehen, dass diese Anstrengung von allen Beteiligten gemeinsam geleistet wird. Es dürfte nicht genügen, wenn nur ein paar stille Mahner auftreten oder einzelne Rennvereine etwas gegen Doping unternehmen, wie immer ehrenwert diese Bemühungen auch sein mögen. Man kann auch keineswegs davon ausgehen, dass eine allseitige Änderungsbereitschaft vorliegt. Und jeder neigt zunächst einmal dazu, nur an sich zu denken und hier und heute zu bestehen - selbst wenn er weiss, dass ihm dies übermorgen zum Verhängnis werden könnte. Erfolg versprechend ist offenbar eine „Politik der kleinen Schritte“, die zu allmählicher Vertrauensbildung und Kooperation führt. Essenziell dabei ist, trotz möglichen Rückschlägen das Gespräch miteinander nicht abreißen zu lassen und stets am Ball zu bleiben. Klar muss von vornherein sein, dass jeder Akteur nur in seiner Handlungslogik ansprechbar ist. Dem Wetter und Rennbahnbesucher interessieren KEINE SIEGE MIT DOPING, sondern Gesichtspunkte eines sauberen und dopingfreien Pferderennsports. Und die Akteure des Trabrennsports wiederum kümmern sich ausschließlich worum es ihnen eigentlich geht, nämlich das sportlich Mögliche zu steigern, ohne Doping! Die verschiedenen Handlungslogiken beider, Wetter und Aktive, müssten also miteinander ins Gespräch gebracht werden; und dieser Diskurs hätte letztlich darauf ausgerichtet zu sein, dem Sport in dessen Sprache zu verdeutlichen, dass Doping sich nicht länger lohnt. Nur die Aktiven selber können in letzter Instanz eine Dopingbekämpfung im Trabrenngeschehen erfolgreich umsetzen, indem sie sauber bleiben! Möglich, dass ein runder Tisch helfen würde, um alle Beteiligten ins Gespräch zu bringen, möglich, dass eine konzentrierte Aktion wie: „KEINE MACHT DEM DOPING“ einen Erfolg auf den Weg zu bringen vermag, noch wissen wir es nicht. Aber hätte nicht eine Karin Walter-Mommert die Initiative ergriffen, wir wären noch in der Steinzeit mit dem Thema: KEINE MACHT DEM DOPING !!!!
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