willy1
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Erstellt: 10.01.04, 09:52 Betreff: "Das gläserne Pferd" |
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Vom gläsernen Menschen zum gläsernen Pferd – ist es nicht schon längst Realität? Ergänzung zum vorherigen Beitrag: “RFID – der Schnüffel-Chip”
Dazu ein positives Beispiel: Ein Chip lässt Pferden freien Lauf - Computer steuert das Fressen und den Auslauf der Vierbeiner. Norderstedt - Pferdedame Ariane trottet gemächlich auf den Futternapf zu. Fressen darf sie, wann sie will. Aber nicht, wie viel sie will: Ein Chip am Transponder-Halsband steuert ihr Futterverhalten. Innerhalb einer bestimmten Zeit darf sie nur eine bestimmte Menge Futter fressen. Ariane hat Glück: Sie ist im Futter- und Zeitlimit. Als sie gegen 14 Uhr den Futtertrog erreicht, öffnet sich automatisch eine Schranke, damit sie überhaupt an den Trog herankommt, dann fällt die Portion Kraftfutter häppchenweise, an die Futteraufnahmegeschwindigkeit des Pferdes angepasst, in den Trog. Der Norderstedter Reitstallbesitzer Hans-Peter Krohn (41) geht einen neuen, in Norderstedt und Umgebung bisher noch einmaligen Weg: Die bei ihm untergestellten Pferde werden nicht mehr in Boxen, sondern in einem Bewegungsstall untergebracht. Die Tiere können selbst entscheiden, wo sie sich aufhalten und wann sie fressen. Der Pferdesportverband Schleswig-Holstein bewertet diese Art der Pferdehaltung als hervorragend. In dem Hightech-Reitstall wird per Computer registriert, welche Mengen die Pferde vertilgt haben. Gegen 14 Uhr hat Ariane 63 Prozent der ihr zustehenden Menge zu sich genommen. Samurai hat zu diesem Zeitpunkt 76 Prozent gefressen, Linus 78 Prozent. Hans-Peter Krohn kann das exakt an einem Computer, der hinter dem Bewegungsstall installiert ist, ablesen. Das Prinzip des Kraftfutters gilt auch für Raufutter (Heu oder Heulage), das ebenfalls über den ganzen Tag in mehreren Portionen verteilt wird. Die Pferde betreten eine kleine Box, in der kein anderes Pferd Platz hat, und warten, dass sich der Schieber automatisch öffnet, um das Heu freizulegen. Die Tiere werden anhand des Transponders erkannt und erhalten die ihnen zustehende Futtermenge. "Vor diesen Fressboxen stehen die Pferde manchmal regelrecht Schlange", hat Krohn beobachtet. Neben der Bewegung zwischen den Futterstationen gibt es weitere Bewegungsanreize. Die 200 Quadratmeter große Halle ist für die Pferde durch zwei große Öffnungen jederzeit begehbar. Eine frostsichere Tränke und Zusatzeinrichtungen wie Strohraufe und Wälzplätze befinden sich ebenfalls im Auslauf, der so präpariert ist, dass die Tiere auch nach starken Regenfällen nicht im Matsch versinken. Tag und Nacht können die Tiere entscheiden, wo sie sich aufhalten wollen. In anderen Reitställen verbringen die Pferde die meiste Zeit in ihren Boxen. Auslauf haben sie nur zu bestimmten Zeiten. In einem Bewegungsstall sind Liegebereiche, Futterplätze und Tränke räumlich voneinander getrennt, so dass die Tiere zwangsläufig zwischen diesen Bereichen pendeln müssen, um ihre Bedürfnisse zu befriedigen.
Jetzt ein negatives Beispiel: Dopingskandal in Australien Der australische Trainer Anthony Cummings ist eines - im Rennsport - ungewöhnlichen Dopings beschuldigt worden. Bei einem seiner Pferde, das im Juni gewann, war das Steroid Trenbolone festgestellt worden. Dieses Präparat wird dem Tier als eine Art Chip in die Muskeln implantiert, und kann dort einige Wochen seine Wirkung entfalten. Es wird zur Bullenmast verwendet und ist für Pferde in Australien nicht zugelassen. Das entdeckte Pferd Yallah Star soll kein Einzelfall sein: Bei 48 Pferden des Trainers vermutet man den Chip. Cummings selbst soll der australischen Presse gesagt haben, daß seiner Schätzung nach zwischen fünfhundert und eintausend Pferde den Chip mit dem Wachstumshormon im Körper tragen. Der "Sidney Daily Telegraph" erarbeitete eine Statistik, aus der hervorgeht, daß sich der Schnitt Siege/Starts von Anthony Cummings von dem Zeitpunkt an, zu dem Trenbolone eingesetzt worden sein soll, von einem Sieg in 11.7 Starts auf einen Sieg in 3.7 Starts verbessert hat. Zu seiner Verteidigung hat Anthony Cummings, ein Sohn der Trainerlegende Bart Cummings, gesagt, er habe die Chips für Aminosäuren gehalten, als sie implantiert wurden. Außerdem ist die Verabreichung von Hormonen auch an Rennpferde nicht grundsätzlich verboten. Verboten ist, die Pferde mit einer hohen Konzentration der Hormone in ihrem Körper an Rennen teilnehmen zu lassen. Offenbar gängige Praxis in Australien ist es, einem verletzten Pferd Steroid-Injektionen zu geben, weil sich das Muskelgewebe dann besser aufbaue. Die Trenbolone-Chips sind jedoch in keinem Fall erlaubt. Ein australischer Wetter reagierte mit humorvoller Gelassenheit: Punters now may have to add to the practise of studying a horses fitness and appearance of well-being a quick perusal of the chest area for any signs of implant REMOVAL... (Wetter sollten jetzt vielleicht ihrer Beurteilung von Fitness und Wohlergehen des Pferdes eine kurze Untersuchung der Pferdebrust anschliessen - auf Anzeichen von Implantat-Entfernung...)
Die artgerechte Pferdehaltung: Die Pferde stehen Sommer wie Winter, Tag oder Nacht - wie in der freien Natur - ständig draußen. Eine Remise bietet Schutz vor Wind und Regen. Pferde können innerhalb von 24 Stunden Temperaturveränderung von 20 Grad leicht selber ausgleichen! Mit Hilfe eines Transponders (Chip) werden die Pferde über einen Futterautomaten für das Kraftfutter (Hafer und Pellets) "zum Laufen gebracht" : Eingangs werden die Pferde über eine Antenne identifiziert und computerüberwacht gefüttert. Pro Stunde erhält so jedes Pferd ein zehntel der Tagesration. Werden rangniedrige Pferde durch ranghöhere Pferde verdrängt, erkennt der Computer mit Hilfe der Antenne, dass ein nicht berechtigtes Pferd im Automat steht und schließt die Futterklappe. Hier beginnt auch ein Einbahnstraßensystem: Das Pferd wird über einen Hügel geführt. Dadurch gymnastiziert es sich. Am westlichen Ende des Laufstalls wird den Pferden in einer Raufe das Rauhfutter (Heu und Stroh) angeboten. Die Wassertränke ist auf der entgegengesetzten - östlichen - Seite des Laufstalls installiert, so dass sich die Pferde ständig bewegen, um ihre Grundbedürfnisse wie Fressen und Saufen zu befriedigen. Die Pferde laufen so ca. 20 km pro Tag.
„CHIP-TUNING“ Nur eine Vision oder bald eine Selbstverständlichkeit im Pferderennsport? Kommt man am klassischen Tuning auch bei Rennpferden bald nicht mehr vorbei? Man sitzt irgendwo mit dem Laptop und steuert sein Pferd während des Rennverlaufs – Utopie oder schon Realität? Die Technik läßt es heute schon zu – aber was fällt Angesichts dessen dem „Wetter“ dazu noch alles ein? Nicht auszudenken, würden wir den Faden weiterspinnen!!
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