Berliner Traberforum

Rennbahngeschädigte · Erstellt: 12.08.04, 20:30 Betreff: Re: Traberfutter - Pro Hippo´s Turbo ! neu !

komisch, unter den reitern etc geht das gerücht um, das die traber alle so dünn sind...
is es denn verkehrt wenn die ordentlich ztzu futtern bekommen?????????
und wenn sie zu wenig bekommen is polen auch wieder offen, und dannach brennt warschau.........*nichtversteh*

Zwieback....Ridethenight weiß warum..........

trabtrab · Stallgehilfe Beiträge: 11

Rennpferde haben einen aufgezogenen Bauch, viele Muskeln, drahtig sehnig. Ist ja schön und gut fürs Rennen (wenig Gewicht).

Dünn finde ich Traber nicht. Aber das Verhältnis Kraftfutter : Rauhfutter entspricht nicht dem Bedürfnis eines Pferdes. 3 kg Heu sind nunmal nicht in 12 Stunden gefressen sondern in 1 Stunde. Was machen sie dann? Vor allem: Was macht der Darm dann? Leerlauf, falsche Säurezusammensetzung aus dem Magen und wiederholtes Umkippen der Darmflora - hier und da Entzündungen (die zu Leistungsverlust führen) bis zu Koliken.
Bei reichlicher Heufütterung kommt das Säuregemisch perfekt im Darm an. Die Darmschleimhaut kann drohenden Entzündungen widerstehen. Das "Tierchengleichgewicht" bleibt erhalten, weil dies Mikroben regelmäßig "Futter" bekommen und nicht wegen stundenlangem Futtermangel absterben und mit ihren Leichengiften durch die Darmwand treten. Es ist wirklich so: wenn diese Darmbewohner zu Hauf absterben, lösen ihre Gifte z. B. Hufrehe oder Kolik aus.

Auch mit etwas dickerem Bäuchlein (was diese Rennpferde vom Typ her kaum kriegen) kann man noch schnell sein - und zufriedener, ausgeglichener und vor allem gesünder.

Pro Hippo · Profizocker Beiträge: 86

Hallo tarbtrab,
ich habe die gleiche Meinung wie du.
Traber müssen nicht dürr sein, aber halt sportlich es gibt bei
den Menschen ja auch keine dicken Läufer.
Ich habe aber mal eine frage, wieviel Rauhfutter sollte deiner Meinung nach ein mittelgroßer Traber bekommen ?

byee Chris.

trabtrab · Stallgehilfe Beiträge: 11

Hallo Chris!
Rauhfutter berechnet man pro 100 kg Körpergewicht. Früher hat man 1 kg pro 100 kg angegeben, d. h für ein 500 kg Pferd 5 kg Heu am Tag.

Heute sagt man 1,5 kg, d. h. 7,5 kg pro Tag (am besten auf mind. 3 Mahlzeiten verteilt: wenn sie vorher nur wenig Heu bekamen, verschlingen sie es wie blöd, bis sie merken, dass es immer soviel bleibt. Daher klappt es gut in Offenställen, einen Riesenballen im Heustand zu öffnen und sie fressen zu lassen, soviel sie wollen. Neulingen hören bald mit der Völlerei auf und leben "normal").

Die meisten Traber, die ich in Karlshorst gesehen habe, werden so knapp unter 500 kg wiegen. Meiner wog 2 Wochen nach Ankunft 664 kg und im Mai nach einem Wettkampf 446 kg. Das Pferd hat eine Topp-Figur und bekommt Heu "was reingeht" bei höchstens 2,5 kg Hafer mit Mineralfutter.

Firma Marstall bietet eine Waage an. Die Pferde werden für 12 Euro gewogen (im Preis ist ein Gutchein für einen Sack Marstall-Grundfutter). Das Ganze wird in einem Pass dokumentiert. Wäre eine schöne Sache für einen Renntag. Zuschauer wird es reichlich geben. Der arme Marstall-Mensch wird der Fragen nicht Herr werden. Interessant sind auch Wägungen vor und nach dem Rennen. Wird beim Distanzreiten gemacht. Alles auf der HP Marstall (www.marstall-pferdefutter.de) nachzulesen.

Bei ausreichender Heufütterung werden die Nerven entschieden besser, die Kolikneigung sinkt.

trabtrab · Stallgehilfe Beiträge: 11

Mir ist noch was eingefallen. Wenn man anfängt zu berechnen, ist eine Waage unabdinglich. Für Heu nimmt man ein Heunetz und hängt es an eine Waage, die so bis 20 kg wiegen kann, auch Kleinballen passen da ran.

Auch Kraftfutterangaben wie 1 Schepper, 1 Becher und blabla sind völlig nutzlos. Ab auf die Waage damit und genau wiegen und ausrechnen. Dann Striche an den "Schepper" machen, wo was wieviel wiegt.

Hafer sollte ein Litergewicht (also 1 Litermaß voll ganzem Hafer) von nicht unter 600 g haben.

Wie groß ist ein mittelgroßer Traber? Ich finde meinen Traber auch mittelgroß, es gibt aber auch kleine. Wann sind sie zu klein? Meine Tochter hat eine Holsteinerin, da nimmt man an, dass das ein stattliches Pferd ist. Sie ist 1,55 m groß (zu klein, um echte Holsteiner zu züchten, würde der Verband sagen) und trotzdem ein stattliches Pferd, hat nämlich recht viel Kaliber.

Also, immer messen und wiegen. Wenn du interressiert bist, schicke ich dir die Formel, mit der man das Gewicht berechnen kann, was aber nicht so sehr zuverlässig ist, wie Vergleiche ergeben haben (Bericht in der Cavallo vor ca. 1,5 Jahren). Friesen sehen schwer aus und wiegen nur wenig über 400 kg z. B. Haflinger sind Ponies und wiegen oft an die 500 kg.

So, das muss man sicher erst verdauen.
lg Trabtrab

Pro Hippo · Profizocker Beiträge: 86

@trabtrab

Lustiege sache von Marstall ! das mit der Formel zur Gewichtsausrechnung kenne ich , hatte doch erst meine Prüfung,

mich hatte es nur interesiert was du meinst wieviel man geben sollte.
Wir machen zwischendurch auch Blutbilder und haben eigentlich sehr sehr selten mängel.
Wir Füttern ca 6 Kg Heu am Tag aber wir wiegen nicht da es bei über 30 Pferden nicht so einfach ist !

wie findest du das Pro-Hippo Futter

juttel · Wettscheinfalter Beiträge: 45

Hallo allerseits,
es gibt in Berlin/Brandenburg die mobile Pferdewaage. Jederzeit anforderbar, egal wieviel Pferde, ortsunabhängig einsetzbar, eine Wiegung dauert
3 Sekunden, Bestimmung des BCS (Bodyconditionscore, Unterhautfettgewebe), Preise ab10.- €.Genaueres auf der Internetseite www.pferdewaage.com
Freundliche Grüsse
J.Warbein-Brzezniak

trabtrab · Stallgehilfe Beiträge: 11

Prohippo klingt schon gut, was drin ist nach den Werten.

Aber was hat Weizen im Pferdefutter zu suchen? Weizen verklebt die Darmzotten, ist als Pferdefutter ungeeignet. Natürlich ist es hier aufbereitet. Aber unnütz. Mir wurde mal eins angeboten, da waren neben zig anderen komischen Sachen - wie auch Weizen - aufbereitete Erbsen drin. Da hört doch alles auf. Der Typ meinte, da wäre das nötige Eiweiß für Leistungspferde drin. Wir bekamen ein Probetütchen Leckerlies. Mein Pferd fand sie eklig und schnaubte wild dran rum. Frisst sonst alle anderen Leckerlies (falls es überhaupt mal welche gibt).

Öle sind fein, werden aber leicht ranzig! Und jedes gepoppte/gequetschte Korn ist sehr anfällig für (erst mal unsichtbaren) Schimmelpilz. Das geschlossene Haferkorn hat einen natürlichen Schutz (für gewisse Zeit) und wird von Pferden mit guten (regelmäßig vom Fachmann/-frau behandelten) Zähnen prima dort gequetscht, wo es gleich mit passenden Enzymen versetzt wird und bereit zur weiteren Verdauung im Magen ankommt.
Wer weiß schon, wie lange und wo - gerade im Sommer - die Futtersäcke rumgefahren wurden und rumlagen und noch liegen werden?
Nösenberger z. B. riecht sehr hefig - ist ja auch gesund - aber was macht Hefe mit Feuchtigkeit (aus Melasse) und Wärme? Gären und aufsteigen - womöglich mit dem unpassenden Darmteil und festklemmen?

Ich bevorzuge ein gutes Mineralfutter (iwest oder masterhorse je nach meiner Kasse und Leistung des Pferdes) + ganzen Hafer + frisches Leinöl (in Spreewaldnähe eigentlich kein Problem), das im Kühlschrank gelagert wird. Obendrauf noch 1 - 2 Äpfel. Möhren nur für verletzte "Stehpferde". Vitamin A für nichtträchtige Pferde ist im Pferd ausreichend vorhanden und von dem wässrigen Zeug schwitzen sie nur unnötig, wie auch von Rübenschnitzeln.

6 kg Heu sind übrigens echt gut für ein Sportpferd. So gut haben es nicht viele!

Wäre schön, wenn mal einige von dem Futtervortrag im Sept. berichten würden.

Pro Hippo · Profizocker Beiträge: 86

@trabtrab

Weizen ist auf jedenfall nicht schädlich wenn es 15 % der Tagesration nicht überschreitet da es nur ein Beifutter ist was nicht in rauhen mengen gefüttert wird schadet es nicht.
Füttert man zuviel Weizen tritt das ein was du gesagt hast Weizen und Roggen sind halt zum Brot Backen geeignet und haben halt einen Kleberanteil, und man muss mit vermehrten koliken rechnen.

Ich muss sagen das ich vom Nösenberger Futter nicht begeistert war ,
unserre Pferde fressen gut aber man konnte sie an dieses sauer richende Futter nicht ranbekommen es hat nachher eine bekannte von uns ihren Reitpferden gefüttert. zu dem fand ich das Preis Leistungs verhältnis sagen wir mal nicht goldig :-)

Chris

www.carookee.com/forum/pro-hippo

trabtrab · Stallgehilfe Beiträge: 11

Bei uns hat es sogar Lebervergiftungen bei Pferden in verschiedenen Ställen in der Gegend gegeben. Einige waren weniger betroffen, einer fast tot. Alle bekamen Nösenberger vom gleichen Händler. Proben ergaben, dass - für uns unsichtbare - das Futter Schimmelpilz verseucht war.

Ich kenne Pferde aus der Distanzszene, die laufen damit seit Jahren höchst erfolgreich.

Finde ich alles in Ordnung. Jedes Pferd ist anders. Wichtig ist nur, dass man sich immer wieder Gedanken macht: ist es richtig, was ich füttere? Und sieht das Pferd gut aus? Stimmt die Leistung?

Wenn irgendwas verbessert werden kann, sollte man es tun und sich permanent fortbilden. Die Pferde sind uns nun mal ausgeliefert.