MarkusJasper
Amateur - Fahrer
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Erstellt: 18.01.05, 00:14 Betreff: Jacobus Snoek - PFERDE VERTAUSCHT !? - |
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Es ist doch wirklich der Wahnsinn was in unserem Sport immer wieder passiert, einige werden es ja schon gehört haben, aber für alle anderen muß ich diesen Trot-Online Bericht mal hier reinstellen:
Ein neuer Skandal droht den deutschen Trabrennsport auch in der gerade erst begonnenen Saison weiter in den Negativ-Schlagzeilen zu halten.
Betroffen, so haben unsere bisherigen Recherchen ergeben, sind der niederländische Trainer Jacobus »Sjaak« Snoek, und - leider auch - die Rennleitung der Hamburger Trabrenn-Gesellschaft mbH.
Diese erhielt am vergangenen Donnerstag, 13. Januar, nach dem 10. Rennen der Veranstaltung in Bahrenfeld den Anruf einer Frau, die sich »Schwarz« nannte und damit vermutlich nicht ihren Humor gemeint hat. Sie teilte der Rennleitung, die an diesem Abend laut HVT-Data-Center aus dem Vorsitzenden Werner Wunderschütz sowie Peter Beeck und Petra Meyer bestand, mit, dass etwa eine Stunde zuvor, im 7. Tagesrennen, mit der Startnummer »6« nicht das Pferd Larome, sondern ein anderes Pferd des Trainers Jacobus Snoek gelaufen sei. Nicht gesichert ist, ob in diesem Zusammenhang bereits der Name des (tatsächlich) gelaufenen Pferdes genannt wurde. Das als »Larome« angetretene Pferd belegte nach einem Rennen im Mittelfeld - etwa 2 ½ Längen hinter dem Sieger Jackomo Frei - den vierten Platz.
Nach Auskunft von HTRG-Geschäftsführer Herbert Klatte (47) sei die Rennleitung dem Hinweis allerdings nicht nachgegangen, sondern habe die Anruferin, über deren Identität man sich zudem keine Klarheit verschaffte, lediglich mit der Antwort beschieden, dass es jetzt - mehr als eine Stunde nach dem Rennen - für eine Maßnahme von Seiten der Rennleitung zu spät sei. Warum man nicht sofort den Bahntierarzt mit der Feststellung der Identität der von Jacobus Snoek an diesem Abend angespannten sechs Pferde (Golden Goal im 3. Rennen, Out Run BJ im 4. Rennen, Larome im 7. Rennen, Macabre Meadow im 9. Rennen, dem gerade erst gelaufenen Trotting Paul im 10. Rennen und dem für die Abschlussprüfung vorgesehenen Rafler) und deren körperliche Belastung in den vergangenen 90 Minuten beauftragt hat, erscheint angesichts der Schwere der Beschuldigung völlig unverständlich.
Vielleicht hätte man dann festgestellt, was sich nach dem mehrmaligen Anschauen der Rennaufzeichnungen jetzt nur mit »einiger Wahrscheinlichkeit« vermuten lässt: Das Pferd, dass im 6. Rennen antrat, sah nach Körpergröße und Anspannung dem späteren Sieger des 12. Rennens, dem sechsjährigen Hans Boshoeve-Sohn Rafler, doch ziemlich ähnlich! Durch das Nichtstun ließ man stattdessen möglicherweise zu, dass dieser ein zweites Mal an diesem Donnerstag lief und - nunmehr in seiner Leistungsklasse antretend - leicht gewann.
Während die Rennleitung also untätig blieb, wollen sich die Hamburger Traber-Trainer diese »Nummer« nicht bieten lassen. Ihr Vorsitzender, Ingo Müller, sagte gegenüber www.trot-online.de: »Ich bin von einem Kollegen auf den Fall hingewiesen worden und habe mich daraufhin sofort mit Michael Petersen, einem der früheren Trainer von Larome, in Verbindung gesetzt. Er bestätigte mir, dass er schon am Donnerstag vor dem Fernseher den Eindruck gehabt hätte, das im 7. Rennen gestartete Pferd sei nicht sein ehemaliger Schützling. Wir haben uns am Sonntag vor dem Renntag getroffen und die Video-Aufzeichnungen beider Rennen und ein weiteres Rennen von Rafler gemeinsam angeschaut. Danach hat Michael Petersen seine Aussage, dass es sich bei dem im 7. Rennen gelaufenen Pferd nicht um Larome handelte, bekräftigt. Wir glauben außerdem, dass ein hohes Maß an Wahrscheinlichkeit dafür spricht, dass es sich bei diesem Pferd um Rafler gehandelt hat, obwohl dass letztlich zweitrangig ist. Tatsache ist, dass dieser Fall noch einmal aufgerollt werden muss. Wir werden am Dienstag im Vorstand des Trainer-Vereins einen entsprechenden Beschluss fassen mit dem Ziel, den HVT aufzufordern, eine Ermittlung gegen Herrn Snoek einzuleiten«.
Müller räumte auf entsprechende Nachfrage ein, dass es sicher besser gewesen wäre, die Rennleitung hätte sofort auf die entsprechenden Hinweise reagiert. Nun liegt der »Schwarze Peter« - nach Übernahme der Aufgaben der früheren regionalen AO´s - also beim Verband. Man darf gespannt sein, ob von dort aus in diesem Fall endlich einmal zügig reagiert wird. Im schlagzeilen-trächtigen Fall Reber (dem Hamburger Berufsfahrer wird Beteiligung an einer Wett-Manipulation vorgeworfen) jedenfalls scheint man es nicht besonders eilig zu haben. Dazu noch einmal HTRG-Geschäftsführer Herbert Klatte: »Nach einem für den 17. Dezember angesetzten Anhörungstermin, der kurzfristig geplatzt ist, habe ich von der Sache nichts mehr gehört«.
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Gruß Markus
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