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Harley
Wett-Pate

Beiträge: 215


New PostErstellt: 08.11.03, 08:12     Betreff: Gelesen Antwort mit Zitat  

Hoffnung für die Traber von der Treskowallee
Drei Investoren wollen die Karlshorster Rennbahn kaufen
KARLSHORST. Die schon mehrfach totgesagte Trabrennbahn an der Treskowallee hat offenbar mehr Zukunftschancen als bislang vermutet. Mindestens drei Unternehmen interessieren sich dafür, die Anlage zu übernehmen. Zurzeit gebe es Gespräche mit Investoren, bestätigte Jochen Reiter von der TLG Projektentwicklung GmbH am Montagabend vor CDU-Bezirksverordneten. "Wir sind im Moment in einer sehr interessanten Phase", sagte Reiter.

Die TLG Projektentwicklung GmbH ist Eigentümerin des Areals an der Treskowallee, das seit drei Jahren an den Berliner Trabrennverein (BTV) verpachtet ist. Auf einem 40 Hektar großen Teilstück plant das Unternehmen ein neues Stadtviertel. Die übrigen 38 Hektar sollen weiter dem Sport zur Verfügung stehen. Der BTV betreibt neben der Bahn in Karlshorst auch die Bahn in Mariendorf.

"Das ist ein Pachtvertrag, der uns bislang einen Batzen Geld gekostet hat", sagte Reiter. Denn die TLG übernimmt alle Betriebskosten, der BTV zahlt Pacht lediglich für die Renntage. Nach Angaben des Fachblattes Traberkurier belaufen sich die jährlichen Fixkosten auf 150 000 Euro. "Weitere Subventionen machen keinen Sinn, das wäre aktive Sterbehilfe", sagte Reiter. Deshalb wird der bis zum Ende des Jahres laufende Pachtvertrag nicht verlängert. Auch die Verträge mit 40 Pferdebesitzern, die in den Stallungen ihre Tiere untergebracht haben, sind gekündigt - zum Teil wegen Mietrückständen. Reiter sagte, sein Unternehmen müsse wirtschaftlich arbeiten. Deshalb wurde dem BTV das Gelände zum Kauf angeboten. Im Gespräch war eine Summe von 100 000 Euro. Die BTV-Mitglieder aber lehnten dies ab. Wie berichtet war daraufhin die Führungsspitze des Vereins zurückgetreten.

Nach Informationen der Berliner Zeitung verhandelt die TLG mit Vertretern eines Pferdegestüts aus Brandenburg, mit einem Düsseldorfer Architekten und mit einem Textilfaser-Hersteller aus Westdeutschland. Aktiv ist nach den Querelen beim BTV auch der "Traberbesitzer- und Züchterverein Berlin-Karlshorst". Dessen erster Vorsitzender Martin Grell sagte gestern, es gebe seit Jahren Ideen für die Bahn, mit denen man jetzt an Investoren herantrete. "Das Areal kann um eine kostenpflichtige Basketball- und Skateranlage ergänzt werden." Denkbar wäre auch ein Bowling-Center. Neben den Trabrennen könnte es auch Dressur- und Springreiten geben.

Dimitros Vergos, der Geschäftsführer des BTV, warnte aber vor einer Konkurrenz der bislang partnerschaftlich verbundenen Bahnen. "Dann geht der Kampf um die Pferde für die Rennen los", sagte er. Zudem seien die Zahl der Rennen und die Umsätze in der Vergangenheit stark zurückgegangen. Ob es im BTV noch einmal ein Umdenken gibt und der Verein das Areal in Karlshorst doch kauft, könnte sich am Montag entscheiden. Dann sollen die Mitglieder des BTV einen neuen Vorstand wählen. "Ich gehe davon aus, dass der sich bei der TLG meldet, um eine Entscheidung mitzuteilen", sagte Vergos.


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