willy1
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Erstellt: 15.02.04, 05:33 Betreff: Philosophische Gedanken eines Außenstehenden |
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Zum Besten des Landes. Erlaube mir, ein paar philosophische Gedanken in die einzubringen. im Moment sehe ich nur ein verschüttetes Ziel!
Ein Gesetz, das den Neuaufbau der preußischen Pferdezucht verfügte, versah Friedrich Wilhelm II. 1788 mit dem Titel: "Zum Besten des Landes".
"Zum Besten des Landes" lautet der Maßstab, den gilt es auch heut noch anzulegen, in dem wir das eigene Handeln zum Wohle des Gesamtwesens stellen.
Wie weit dieser Maßstab im einzelnen für Mariendorf und Karlshorst anzuwenden ist, soll hier nicht bewertet werden.
Die Frage eines Außenstehenden muß jedoch erlaubt sein: Bei zwei im Vollbetrieb stehender Rennbahnen in Berlin kann man hier noch von größtmöglichem Nutzen und Zufriedenheit aller Beteiligten reden, oder mehren sich nicht die Gerüchte, daß es möglicherweise für beide in Zukunft zu eng wird.
Die Wirklichkeit sieht doch leider so aus, daß die wirtschaftlichen Gegebenheiten den einzelnen Rennbahnen keinen Spielraum mehr zulassen, notwendige Sanierungen von Bahn und Geläuf scheitern mangels an Geld, Wetter bleiben immer mehr aus, die Wetteinnahmen lassen sich nicht mehr rechnen, so kurzsichtig kann doch keiner sein, um festzustellen, daß zwei Rennbahnen im konkurrieren miteinander, einen schleichenden Niedergang bedeuten, auf Zeit sie sich selber das eigene Grab schaufeln.
In letzter Zeit werden Auftritte inszeniert, Sprüche in die Medien geschleudert, wie notwendig doch zwei Bahnen in Berlin wären um den Wohlstand der Trabergemeinde zu sichern, wie das gehen soll und woher die notwendigen finanziellen Mitteln herkommen sollen, darüber schweigt man. Frönt man hier nicht zu sehr der eigenen Eitelkeit? Sich vorher zu vergewissern, was gemeinsames Handeln und Ziel bedeutet zum Gemeinwohl des Trabrennsports, könnte für Berlin ein neuer Anfang sein, nur würde es eine Überwindung erfordern, und eine Lösung folgen, mit denen die Mariendorfer und Karlshorster leben könnten.
"Zwischen Lärm und Aufsehen in der Traberwelt Berlins verursachen und Ruhm erwerben besteht eine gewaltiger Unterschied!“
Da ich ohnehin als Traberphilosoph verschrien bin, erlaube ich mir ein paar Zitate ins Gedächtnis zu rufen:
"Patriae inserviendo consumor" "im Dienste für das Vaterland verzehre ich mich" (1919, so urteilte Bismarck rückblickend über seine politische Arbeit).
"Nur wer im allgemeinen Interesse ehrgeizig sei, werde die Ehrsucht mit Kraft und Energie zu meistern vermögen, anstatt von ihr gemeistert zu werden, nur wer emporkommen wolle, um dem Glück der anderen zu dienen, werde selbst Glück empfinden." (Fournier 1913).
"Zum Besten des Landes" darf sich nicht darin erschöpfen, Anekdote über die Pferdezucht in einer Monarchie zu sein. "Zum Besten des Landes" muß vor allem auf das Gesamtwohl ausgerichtet sein, danach muß gehandelt werden, die Berliner Trabergemeinde wartet sehnlichst darauf.
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