karin walter-mommert
Amateur-Championesse
Beiträge: 663
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Erstellt: 13.02.04, 16:01 Betreff: Re: Kompaktstall |
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Sehr geehrter Herr Riediger,
vorab, ich wünsche Ihnen und Ihrer Mannschaft von Herzen alles Gute für die Zukunft. Jede Bahn, die es schafft unter den momentan herrschenden Umständen zu überleben, hat meine persönliche Hochachtung, da dies nur durch überdurchschnittliches Engagement der Verantwortlichen zu bewerkstelligen ist. Ihre Schreiben hier im Forum zeigen, dass sie bemüht sind, offen und fair mit allen Beteiligten umzugehen.
Loyalität ist auch eine feine Sache, allerdings haben eben viele Betroffene nicht vergessen, dass Herr Stolle diese leider in übergroßem und deplaciertem Maße an den Tag gelegt hat. Die oft zitierte, nicht existente " gut gefüllte Kriegskasse" eines Herrn Gerbaulet monatelang unwidersprochen zu lassen und erst am Tage des Rücktritts, nicht Sturz(!), als Abschiedscherz zu deklarieren, war ein Verhalten, das mit Verantwortung nichts, aber rein gar nichts zu tun hatte. Verärgerung und Mißtrauen sind also, bei aller Wertschätzung, durchaus nachvollziehbar.
Nächstes Thema: Ich stimme Ihnen vorbehaltlos zu, nur Offenheit und Kooperation kann jetzt zu einem guten Ende führen, Deckmäntelchen des Schweigens sind in den letzten Jahren ausreichend und überall verteilt worden. Das Geld ist knapp, wo man hinschaut, egal ob Westen oder Norden.
Wenn es eine Patentlösung gäbe, wäre diese sicherlich schon praktiziert worden, oder etwa doch nicht...? Hoffentlich erleben wir ja noch so manche postive Überraschung, wenn sich im Grundstrickmuster des Trabrennsports endlich etwas verändert und Gelder, die dem Produzenten des Produkts "Trabrennsport" zustehen, auch zufliessen. Zu lange lebten eigentlich unbeteiligte Menschen vom Rennsport, beuteten ihn aus, ohne zu bedenken, dass sie sich den Ast absägen, auf dem sie sitzen.
Wer nichts riskiert, kann nie gewinnen, schauen wir jetzt also nach vorn, und hoffen alle gemeinsam, dass sich auch und gerade auf der nationalen Ebene endlich einiges in die richtige Richtung bewegt. Denn erst dann wäre eine solide Grundlage für gesunden Sport gegeben. Der Rennsport hat die Möglichkeit aus eigener Kraft heraus zu existieren, wenn alle gemeinsam an einem Strang ziehen und sich gegen die Blutsauger wehren. Fahren wir bei Wind und Wetter durch Regen und Schnee, schaffen Arbeitsplätze, subventionieren Rennbahnen durch strapazierendes, persönliches Engagement, um weiterhin anderen den Löwenanteil unserer Umsätze zu zuschanzen ? Ich sage nein, und unterstütze mit Freuden alle Entwicklungen, die den Trabrennsport wieder autark machen. Dann könnte nämlich Karlshorst überleben, Mariendorf überleben und so manche andere Bahn...
Jegliches Ost-West- Gestänkere wäre endgültig vom Tisch, der Kuchen ist groß genug, wir müssen ihn nur untereinander verteilen und niemanden zu Tisch bitten, der nur zum Essen, aber nicht zum Backen erscheint.
Meine Meinung, der "Feind" sitzt unter uns, nicht in KH oder BM, sondern im Modus der Gelderverteilung. Aussenwette prima, aber Leben und Leben lassen... Ich würde mich freuen, wenn der neue Vorstand in Karlshorst auch hier Flagge zeigt und an der Entwicklung eines Trabrennsports teilhat, der in der Lage ist, aus sich selbst heraus zu existieren.
Mit freundlichen Grüßen,
Karin Walter-Mommert
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