Berliner Traberforum

orlow · Rennbahn-Profi Beiträge: 451

Hallo Traberfreunde, gut zu sehen, daß hier rege diskutiert wird.
Da mir das Schicksal des Berliner Trabrennsports ebenfalls sehr am Herzen liegt, möchte ich einige Gedanken äußern:
Ich finde es zunächst erst einmal gut, daß sich Herr Riediger hier zu Wort gemeldet hat. Das ist ein ehrliches Signal für ein künftiges Miteinander.
Ich verstehe die innere Unruhe vieler Traberfreunde ob der aktuellen Ereignisse im Berliner Trabrennsport. Wir haben hier in KH einen neuen Verein und der tut etwas für KH. Es hilft allerdings wenig in der Sache, wenn auf Entscheidungen des Vereins vorschnell mit Widerstand reagiert wird...Eine Kozeption muß reifen, braucht seine Zeit; wir sollten den Trabrennsport in KH mehr mit optimistischem als pessimistischem Auge sehen. Im Berliner Trabrennsport wurden in der Vergangenheit viele schmerzliche Erfahrungen gesammelt. Ich kann mir nun wirklich nicht vorstellen, daß ein neuer Verein in KH nicht daraus gelernt haben soll. Wenn dem so wäre, würde man keinen Verein gründen müssen.
Hinsichtlich des neuen GF Vergos ( was offiziell ja noch verkündet wurde) möchte ich folgendes anmerken: Es ist doch eine Sache des Vereinsvorstandes, wem er als GF bestellt. Eine andere Sache ist, welche Rahmenbedingungen für die GF-Tätigkeit duch den Vorstand gezogen werden, welche Vollmachten, Spielregeln usw. Wenn dies alles sauber im GF-Anstellungsvertrag geregelt ist und auch straff kontrolliert wird-warum sollte man sich da nicht für einen Erfahrungsträger wie Herrn Vergos entscheiden....ein GF ist wichtig, aber viel entscheidender ist doch der Vorstand mit seiner Konzeption, an deren Umsetzung der GF mitwirken muß.
Ich wünsche jedenfalls dem Vereinsvorstand ein glückliches Händchen für ihre konzeptionelle Arbeit und für ihre Personalentscheidungen. Unterstützen wir den neuen Verein mit kreativen Vorschlägen statt vorschnell in Opposition zu gehen. Wünschenswert ist allerdings, daß der Vereinsvorstand bei seinen Entscheidungen die Bedürfnisse und Interessen aller Beteiligten mit berücksichtgt - und das ist am ehesten möglich, wenn die zu entscheidenden Sachfragen gemeinsam mit den Beteiligten im Verlaufe des Entscheidungsprozesses erörtert werden. Nur ein MITEINANDER ALLER AM TRABRENNSPORT BETEILIGTEN schafft fruchtbaren Boden für eine erfolgreiche Entwicklung des Trabrennsports in Karlshorst!!!

Daniela von Dabrowski · Rennbahn-Göttin Beiträge: 1849 Ort: Berlin

lieber orlow,dein wort in gottes ohr......
aber ich glaube es ist verständlich, dass die "karlshorster" sehr pessimistisch sind,nach allem,was die schon so mitmachen mussten.die "alt-karlshorster" gerade-die haben sogar schon "pferde kotzen sehen".
ich denke,ein kritischer blick kann nie schaden,als immer nur alles durch die rosa-rote brille zu sehen.
wollen wir hoffen,dass das "gemischte" konzept funktioniert,nach dem was ich hörte hatten das schon einige vereine vor-aber mit mäßigem erfolg....

orlow · Rennbahn-Profi Beiträge: 451

Liebe Dani, ich bin eigentlich zu müde, um dir zu antworten.Ich will es aber in aller Kürze dennoch tun.Morgen dann bestimmt mehr. Also. Ich kann dich sehr gut verstehen- nach alldem, was hier in Berlin in letzter Zeit so passiert ist. Und dennochgebe ich die Hoffnung nicht auf. Ich habe es ehrlich gesag-satt, immer wieder neue Grabreden zu hören. Meine Pferde - edel gezogen- werden davon krank. Und ich würde es auch werden,wenn ich den Mut und die Hoffnung verlieren würde. Es ist nun mal mein "Inneres", meine Liebe zu den Trabern, die meine geäußerte Meinung begründen...Und nicht zu vergessen all Diejenigen, die sich um das Wohl unserer Traber liebevoll kümmern, sich aufopfern (manchmal für ein Appel und ein Ei) und für einen erfogreichen Start sich kümmern. Ich habe Dich, liebe Dani, viel im Sulky gesehen. Nun mal Hand auf Dein Herz. Kannst Du Dir wirklich vorstellen, in Berlin keine Rennen mehr zu fahren?? Mein "Bauch" warnt mich, daß dies so kommen wird. Im Moment hilft mir da die "rosarote Brille" und meine Motivation mitzuwirken, damit morgen meine "schwarzen Brillengläser" mir die Sicht auf meine Traber und den gesamten Trabrennsport in Berlin gänzlich versagen. Ich will mir keine Vorwürfe machen, nichts gewollt und getan zu haben, das "Aus" zu verhindern... Wie oft wurde das "Ende" prophezeit und es ging dennoch weiter.... manchmal durch ein "Wunder". Ich bin wirklich überzeugt, daß wir mit Karlhorst die allerletzte Chance - dankk der Initiative des neugegründeten Vereins und seiner sehr mutigen Mitglieder- erhalten haben! Es wäre schade, diese allerletzte Chance für unsere liebgewonnenen Traber leichtfertig zu verspielen.... Meiner Meinung nach gibt es keine Alternative mehr! Wir müssen kämpfen ! Später wird man vielleicht mit Hochachtung sagen: Nur gut, daß es damals so viele "Kämpfer und Mitstreiter" gegeben hat, die an den Erfolg geglaubt haben und auf ihre Art und Weise mitgeholfen haben, das wir heute den 100. Geburtstag des modernen Karlshorster "Erlebnisparks" feiern können....
"Wer die Hoffnung aufgibt und nichts tut, der hat verloren". Wollen wir denn das wirklich???? Ich will das nicht!!!! Du sicherlich auch nicht - oder??

armani1608 · Nachtdienst - Schieber Beiträge: 2092 Ort: Berlin

Hallo,

ich habe mich zu diesem Thema bisher bewußt nicht geäußert, denn ich habe viel gute Freunde, die an Karlshorst hängen bzw an von dieser Bahn abhängig sind. Ich selbst habe immer nur gedacht, es geht nur mit einer Bahn...2. Bahn ist der Tod. Aber ich sehe den Enthusiasmus und die Bereitschaft des Vorstands, hier vertreten durch Volker Riediger, ein "Sportpark" zu errichten bzw zu erhalten. Hut ab, echt!!!

Die Worte Orlows und Riedigers habe meine Einstellung geändert. Ich bin gespannt wie alles sich entwickelt (trotzdem aber immer noch kritisch). Und einen geeigneten Geschäftsführer zu finden, der Erfahrung im Trabrennsport hat, ist gar nicht so leicht...Ich kann mich noch an den Antritt von Vergos in Mariendorf erinnern. Es herrschte positive Stimmung und anfängliche Veränderung und Erfolge galten ihm.

Geben wir dem neuen Verein einfach ne Chance.

Eins ist klar, wer gegeneinander arbeitet, führt sich selbst auch in den Tod...KOOPERATION !!!!

Daniela von Dabrowski · Rennbahn-Göttin Beiträge: 1849 Ort: Berlin

ja meine lieben,das mag alles sein.aber ich bin ein mensch,der eben versucht,alles realistisch zu sehn und nich in ner traumwelt lebt.
ich wünsche berlin sehr,das wir beide bahnen halten können!!!!!!!!ich mein es ja nich böse oder arbeite gegen die bahnen,aber ein bisserl realität hat noch nie geschadet!wenn ich allein an die arbeitslosigkeit in berlin denke,wird es wohl schwer, die leute zum wetten auf die bahn zu holen.und zu dem eventpark:andere vereine haben das ja wohl auch versucht-mit eher minderem erfolg....ich liebe beide bahnen und klar,möchte ich auch noch in 10 jahren in berlin rennen fahren können.ich habe ein junges pferd und habe sie eigentlich auch nicht als reitpferd gekauft-auch sie soll einmal in berlin zeigen,was sie kann(oder nich,lach...).
nur sollten wir doch auch mal aus der vergangenheit lernen!
mfg,dani

V. Riediger · Wettscheinfalter Beiträge: 53

Morgen zusammen,
nun schnell noch einige Zeilen zum Stall.
Freue mich sehr über die rege Diss., bitte auch mal Rubrik Demo lesen,
zum weiteren Verständnis unseres Vereins,
und möchte noch einige neue klärende Fakten mitteilen.
Auch wenn Claudi noch so " schäumt" ;-))) und DvD alles noch nicht glaubt, das Rad dreht sich.........
Ab 31.03.04 werden auch die Prieros Ställe geräumt sein, alle Leute die noch in KH bleiben wollen, sind bis dahin umgesiedelt.
Die meisten Trainer und "Stallmieter" sind informiert und auch ausgesprochen kooperativ.
Es ist zumindestens mir gegenüber noch kein negatives Wort gesprochen worden und wir reden fast täglich miteinander.
Alle, oder fast alle, haben den Strohalm ergriffen und sind bereit sich zu
retten. es hängen schließlich ihre Existenzen am Gelingen unserer Arbeit.
Gestern wurden die Mietverträge durchgesprochen, dass nicht immer alle informiert werden können, hängt schlicht und ergreifend an Kleinigkeiten
und an der alten Gewohnheit, wir machen sowieso was wir wollen.
Es ist jedem bekannt, das meine Person und seit kurzem Hr. Vergos Ansprechpartner sind, wer uns sprechen wollte hat es geschafft, sich aber schon mal Ställe "Prieros" herzurichten und alle anderen zu verunsichern, indem man es als "offiziell" erzählt, ???????? ,
desweiteren sind uns noch nicht alle Tel. Nummern bekannt und Leute die abends ihre Pferde bewegen kommen, sind natürlich schwer zu kriegen.
Im Leben draussen würden sich die Mieter dann kümmern und versuchen jemanden zu erreichen, bin aber guter Hoffnung dass wir noch alle erreichen.
Wir werden nicht alle zufriedenstellen können, aber wir versuchen es.

Möchte noch kurz einige Gedanken zu unserer Personalentscheidung erläutern.
Hr. Vergos wird für den Verein das operative Geschäft leiten. Wir sind dem BTV dankbar, die für beide Seiten undankbare Situation gelöst zu haben. Wir sehen in Ihm einen Fachmann mit weitreichenden Kenntnissen der Materie und ausserdem einen korrekten, seriösen Partner.
Herr Ahrens und ich haben mit Ihm unserer BTV - Vorstandszeit zusammengearbeitet und hauben Ihn als korrekten und zuverlässigen
Menschen schätzen gelernt.
Man darf nicht vergessen er war immer ein Angestellter des Vereins und musste alles von den Vorständen absegnen lassen.

Ich habe viele Gespräche in KH geführt, die ihn betreffen, es hat sich aber herausgestellt, das niemand, außer der Weitergabe von Behauptungen und Unterstellungen vom Hörensagen, so richtig etwas gegen ihn vorbringen kann.

Jeder von uns hat kleine Fehler, vollkommen ist niemand.
Vielleicht ist die Zeit jetzt reif auch langsam, die dunkle Seite der Rennbahn, mit Nachreden und verbreiten von Halbgehörtem, zu verlassen.

Wir sollten ihn arbeiten lassen und wir vom Vorstand sind glauben fest daran, dass er Euch durch seine Arbeit überzeugen wird.

Bis dann, bleibt gesund VR

P.S.
Laßt doch endlich das Gerede von alten Seilschaften nach KH,
und die Verunglimpfungen von Hr. Stolle, wenn ein Mann soviel für diesen Sport geleistet hat, sollte man dankbar sein und nicht immer alles nachplappern. Ich war mit Ihm in Sachdingen selten einer Meinung, aber er ist ein großzügiger und sehr korrekter Mensch, der lieber Geld gibt als sich etwas nachsagen zu lassen.
Musste ich mal loswerden................

karin walter-mommert · Amateur-Championesse Beiträge: 663 Ort: A 24

Sehr geehrter Herr Riediger,

vorab, ich wünsche Ihnen und Ihrer Mannschaft von Herzen alles Gute für die Zukunft. Jede Bahn, die es schafft unter den momentan herrschenden Umständen zu überleben, hat meine persönliche Hochachtung, da dies nur durch überdurchschnittliches Engagement der Verantwortlichen zu bewerkstelligen ist.
Ihre Schreiben hier im Forum zeigen, dass sie bemüht sind, offen und fair mit allen Beteiligten umzugehen.

Loyalität ist auch eine feine Sache, allerdings haben eben viele Betroffene nicht vergessen, dass Herr Stolle diese leider in übergroßem und deplaciertem Maße an den Tag gelegt hat.
Die oft zitierte, nicht existente " gut gefüllte Kriegskasse" eines Herrn Gerbaulet monatelang unwidersprochen zu lassen und erst am Tage des Rücktritts, nicht Sturz(!), als Abschiedscherz zu deklarieren, war ein Verhalten, das mit Verantwortung nichts, aber rein gar nichts zu tun hatte.
Verärgerung und Mißtrauen sind also, bei aller Wertschätzung, durchaus nachvollziehbar.

Nächstes Thema:
Ich stimme Ihnen vorbehaltlos zu, nur Offenheit und Kooperation kann jetzt zu einem guten Ende führen, Deckmäntelchen des Schweigens sind in den letzten Jahren ausreichend und überall verteilt worden. Das Geld ist knapp, wo man hinschaut, egal ob Westen oder Norden.

Wenn es eine Patentlösung gäbe, wäre diese sicherlich schon praktiziert worden, oder etwa doch nicht...? Hoffentlich erleben wir ja noch so manche postive Überraschung, wenn sich im Grundstrickmuster des Trabrennsports endlich etwas verändert und Gelder, die dem Produzenten des Produkts "Trabrennsport" zustehen, auch zufliessen. Zu lange lebten eigentlich unbeteiligte Menschen vom Rennsport, beuteten ihn aus, ohne zu bedenken, dass sie sich den Ast absägen, auf dem sie sitzen.

Wer nichts riskiert, kann nie gewinnen, schauen wir jetzt also nach vorn,
und hoffen alle gemeinsam, dass sich auch und gerade auf der nationalen Ebene endlich einiges in die richtige Richtung bewegt.
Denn erst dann wäre eine solide Grundlage für gesunden Sport gegeben.
Der Rennsport hat die Möglichkeit aus eigener Kraft heraus zu existieren, wenn alle gemeinsam an einem Strang ziehen und sich gegen die Blutsauger wehren.
Fahren wir bei Wind und Wetter durch Regen und Schnee, schaffen Arbeitsplätze, subventionieren Rennbahnen durch strapazierendes, persönliches Engagement, um weiterhin anderen den Löwenanteil unserer Umsätze zu zuschanzen ?
Ich sage nein, und unterstütze mit Freuden alle Entwicklungen, die den Trabrennsport wieder autark machen.
Dann könnte nämlich Karlshorst überleben, Mariendorf überleben und so manche andere Bahn...

Jegliches Ost-West- Gestänkere wäre endgültig vom Tisch, der Kuchen ist groß genug, wir müssen ihn nur untereinander verteilen und niemanden zu Tisch bitten, der nur zum Essen, aber nicht zum Backen erscheint.

Meine Meinung, der "Feind" sitzt unter uns, nicht in KH oder BM, sondern im Modus der Gelderverteilung. Aussenwette prima, aber Leben und Leben lassen...
Ich würde mich freuen, wenn der neue Vorstand in Karlshorst auch hier Flagge zeigt und an der Entwicklung eines Trabrennsports teilhat, der in der Lage ist, aus sich selbst heraus zu existieren.

Mit freundlichen Grüßen,

Karin Walter-Mommert

orlow · Rennbahn-Profi Beiträge: 451

Liebe Frau Walter-Mommert;

Danke !!!!!!!!!, Danke !!!!!!!!!!! ,Danke !!!!!!!!!!!!für diesen Beitrag.

Ich hoffe, daß Herr Riediger und viele weitere Leser den Beitrag gründlich lesen.

Ich werde zu einem späteren Zeitpunkt meine Meinung noch ausführlicher darlegen.

mfg Orlow

Daniela von Dabrowski · Rennbahn-Göttin Beiträge: 1849 Ort: Berlin

jupp!!!!!!!!!!! karins worte sind wieder mal super u haben alles perfekt ausgedrückt!!!

Pferdeflüsterer · Schnubbel Beiträge: 1348 Ort: nähe Berlin

Ohne weiteren Kommentar schliesse ich mich orlow und Dani an.
Toller Beitrag.
Gruß Chris